Chaos Computer Club bietet Freedom Stick gegen Chinesische Internetzensur

Heute, am 08.08.2008 starten die Olympischen Spiele und immer noch ist auch die chinesische Internetzensur ein Thema, denn auch ausländische Journalisten sehen sich damit konfrontiert. Organisationen wie der Chaos Computer Club (CCC) und das Global Internet Freedom Consortium (GIFC) bieten Berichterstattern inzwischen Hilfe bei der Umgehung der „Großen Firewall“ an.

Die Unterstützung besteht nicht nur aus Ratschlägen, sondern auch Tools werden von den beiden Organisationen angeboten um die chinesische Zensur umgehen zu können. Das GIFC hält Werkzeuge zum Download bereit, während der Chaos Computer Club mit dem „Freedom Stick“ sogar einen USB-Stick als einfache Lösung für betroffene Journalisten anbietet.

Die chinesische Regierung hat auf weltweiten Druck hin die Zensur für Korrespondenten schon gelockert, aber so einige Webangebote werden immer noch von der Firewall abgeblockt. Eine Möglichkeit der Umgehung ist ein sogenanntes Virtual Private Network (VPN), bei der ein Rechner eine chiffrierte Verbindung zu einem Endpunkt aufbaut. Praktiziert wird dieses Vorgehen auch um es Angestellten zu ermöglichen von zu Hause oder unterwegs sicher auf Firmennetzwerke zugreifen zu können. Mit VPN kann man jedoch ebenfalls Zensoren aussperren.

Der CCC erklärt, dass viele Redaktionen bereits VPN-Verbindungen zur Verfügung stellten und sich jeder Betroffene bei der entsprechenden IT-Abteilung schlau machen sollte. Proxy-Server, außerhalb Chinas positioniert, bei denen eine möglichst verschlüsselte SSL-Verbindung zum Server aufgebaut wird sind eine weitere Alternative der Internetzensur zu entkommen. Hierbei wird eine Verbindung zu dem Server aufgebaut und alle Anfragen zunächst an ihn geleitet. Der Proxy-Server vermittelt die Anfragen weiter und hat dabei freien Zugriff aufs Internet. Bei Zensoren jedoch sind Proxy-Server populäre Endziele, so dass der CCC empfiehlt, eine größere Aufstellung an Proxy-Servern und damit Ausweichmöglichkeiten zu kennen.

Anonymisierungsdienste bei dem Datenströme über mehrere Server umgeleitet werden, um so vor einer Analyse der Verbindungsdaten zu schützen sind ebenfalls gebräuchlich. Damit arbeitet beispielsweise das Netzwerk des TOR-Projekts, auf dessen Computerprogramm der Freedom Stick des Chaos Computer Clubs setzt. Der Stick dient dazu, eine Verbindung zum TOR-Netzwerk aufzubauen. Einziger Haken hierbei ist laut CCC, dass nach dem deutschen Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung der Betrieb von TOR-Knoten in die Ungesetzlichkeit gedrängt wird.

Global Internet Freedom Consortium (GIFC) bietet Tools, die jeweils auf die Nutzung von Proxy-Servern setzen, oder FirePhoenix, das mit VPN-Verbindungen zu Servern jenseits der Großen Firewall arbeitet. Nach den Angeben der GIFC verwenden bereits weltweit 1 Million Nutzer diese Werkzeuge.