US-Plattformen profitieren von internationalen Besuchern

Mehr als 50% der Zugriffe auf amerikanische Webseiten gehen auf internationale Besucher zurück, so das Wall Street Journal. Die US-Seitenbetreiber allerdings haben das internationale Publikum noch nicht vollständig registriert. Parallel dazu  fällt es den Betreibern der Plattformen schwer, aus den Zugriffen Gewinne zu machen, denn bisher erzielen die Webseiten nur 5% ihrer Erlöse über die internationalen Besucherzahlen, so die aktuellen Zahlen einer Studie von comScore.

Facebook ist ein Beispiel dafür, wie sehr amerikanische Plattformen von den internationalen Usern profitieren, denn 73% der 124 Millionen Besucher pro Monat kommen aus dem Ausland. Der Großteil der US-Seiten hat für die hohen Besucherzahlen aus dem Ausland nichts getan. Dass der internationale Internet-Verkehr derart angestiegen ist hat in den Augen von Fachleuten auch damit zu tun, dass die Verbreitung von Breitband in Staaten wie Russland, China, Brasilien und Indien stark angewachsen ist.

Der Online-Werbeexperte Florian Magistris, Geschäftsführer von Httpool Online Marketing erklärt gegenüber pressetext:
„Hierzulande spielen US-Webseiten sowie die Internationalität der Nutzer ebenfalls eine immer größere Rolle. Seitdem es über sogenanntes Geotargeting technisch möglich ist, heimische Surfer auch auf internationalen Seiten – wie zum Beispiel Facebook oder Yahoo – zu erreichen, werden derartige Plattformen in der Marketingkommunikation zunehmend genutzt, um bestimmte Zielgruppen anzusprechen.“ Allerdings bemängelt er, dass die Ausgaben für Online-Werbung noch weit hinter ihrem Wirkungsgrad liegen und das, obwohl in allen Industrieländern schon ein Großteil der werbebedeutsamen Zielgruppe ständig im Netz unterwegs ist.

Generell wird durch die weltweiten Besucher ein neues Tor zu Einnahmen geöffnet, doch viele der einflussreichen US-Webseiten haben den ausländischen Besuchern bisher überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt. Außerdem gibt es aus den Ländern wie Russland, China und Indien bis jetzt noch kaum Interessenten, die Inserate auf den amerikanischen Plattformen kaufen. Das ist auch der Grund warum viele der fremden Besucher auf den amerikanischen Seiten Werbung vorfinden, die völlig nutzlos für sie ist.
Einige Betreiber haben ihre Chancen erkannt und fangen nun damit an, das internationale Geschäft weiter in den Brennpunkt zu stellen und auch die Verkaufsmethoden mehr darauf auszurichten. Das Errichten neuer Marketing-Büros im Ausland und das Schalten von lokalen Annoncen, sind erste Zeichen dafür. Inserate aber bereiten in Indien beispielsweise noch Probleme, da die wenigsten indischen Unternehmen Interesse daran zeigen, Werbung ins Internet zu verlegen. Die indische Bevölkerung steht dem World Wide Web immer noch skeptisch gegenüber und sie können auch noch aus den herkömmlichen Medien Profit schlagen.