Häufung von von wechselseitigen Bosheiten in Online-Welten für Kinder

Die Los Angeles Times beklagte in einem Artikel die massive Häufung von von wechselseitigen Bosheiten in den Online-Welten für Kinder. Gemäß einer Erhebung der University of California (UCLA) sind Kinder unbeschreiblich einfallsreich, wenn es darum geht, sich gegenseitig zu betrügen oder auszutricksen.

Die Studie sieht das als ein Resultat daraus an, dass Kinder und Jugendliche, ähnlich wie Erwachsene, ihr eventuell vorhandenes, gutes Benehmen im Netz schlichtweg vergessen und sich eher von schlechtem Benehmen faszinieren lassen als im wirklichen Leben. Die Hemmschwellen im Internet sind weitaus niedriger und die Furcht vor eventuellen Folgen sehr gering. Die Kinder fühlen sich im Netz weniger beobachtet als beispielsweise in der Schule durch die Lehrkräfte. So nutzen Kinder und Jugendliche virtuelle Welten und Online-Communities verstärkt zum Austragen von Auseinandersetzungen.
Ehemals typische Schulhof-Streitigkeiten werden von der Schule ins Netz verlagert.

Experten sind der Ansicht, dass die Jugend mittlerweile bei ihren Online-Aktivitäten nicht nur vor kriminellen Erwachsenen, sondern auch voreinander geschützt werden müssen. Immer mehr Kinder stoßen im Internet gefälschte virtuelle Waren ab, beschimpfen sich oder klauen anderen ihre Codewörter. Katja Knierim, Projektleiterin Chats und Social Communities von der Initiative jugendschutz.net, erklärt gegenüber pressetext: „Leider kommt es vor, dass Menschen online Streitigkeiten austragen, andere mobben oder bedrohen. Auch Kinder und Jugendliche können dabei zum Täter oder zum Opfer werden. Das Problem zieht sich quer über verschiedenste Online-Plattformen – angefangen von sozialen Netzwerken über Foren bis hin zu den Internet-Welten. Beleidigungen und Bedrohungen können via E-Mail, Instant Messenger, Chat, Forum oder Gästebuch ausgesprochen werden. Die Formen des Mobbings sind vielfältig.“

Online-Clubs wie Penguin, Habbo Hotel oder der Disney Club sind die Plattformen, auf denen die Gemeinheiten am häufigsten ausgetragen werden. Um den Gehässigkeiten und dem schlechten Betragen entgegenzuarbeiten, versuchen die Betreiber der Kinder-Webseiten nun verstärkt aufzuklärenund vermehrt die Seiten zu kontrollieren. Auf den meisten Online-Plattformen wird oft jedes Wort, dass von einem Kind eingegeben wird mitverfolgt und dann auf den Inhalt hin überprüft. Die Portale weisen zudem darauf hin, keine Passwörter gedankenlos preiszugeben, um Gaunereien zu verhindern.

Knierim gibt zum Schluss den Hinweis: „Kinder und Jugendliche können das Risiko senken, indem sie online immer vorsichtig mit ihren persönlichen Daten und Fotos umgehen. Daneben ist es ratsam, sich auf Kommunikationsplattformen nicht auf Streitereien einzulassen.“