Nach der S€PA-Überweisung nun auch die S€PA-Lastschrift

Strom- und Telefonrechnung, Versicherungsbeiträge und vieles mehr, immer wieder kehrende Beiträge werden bei Millionen von Verbrauchern per Lastschrift von ihrem Konto abgebucht. Etwa 43% aller Zahlungsvorgänge in der Bundesrepublik laufen über diese Methode.

Aber das Lastschriftverfahren soll im Jahr 2009 abgeschafft, und durch ein europaeinheitliches Verfahren ersetzt werden.
Innerhalb Europas liegt Deutschland mit den 43% an der Spitze, denn mit über 7 Milliarden Lastschriften machen diese rund 50% der gesamten Vorgänge in Europa aus. Lastschriften sind besonders einfach zu tätigen. Unternehmen buchen das Geld vom Konto des Kunden ab, der vorab eine Einzugsermächtigung gegeben hat, ohne dass dieser jedoch zuvor seine Bank informiert hat. Auch derjenige, der im Laden mit Karte bezahlt und auf dem Bon unterschreibt, zahlt letztendlich per Lastschrift. Um nur 2 Möglichkeiten zu nennen.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, sind diese Möglichkeiten mit dem neuen Verfahren dann nicht mehr durchführbar, denn dann sollen Lastschriften nur noch möglich sein, wenn der Verbraucher vorher sein Einverständnis per Unterschrift beglaubigt hat. Das neue Verfahren soll zudem mit 9,3 Cent pro Zahlung zu Buche schlagen.

Der Grund für diese Änderung liegt in dem Vorhaben der EU einen europaeinheitlichen Zahlungsverkehr einzuführen. Mit der sogenannten SEPA-Überweisung wurde im Januar diesen Jahres schon begonnen. Durch die SEPA-Lastschrift (Single Euro Payment Aera) soll das grenzüberschreitende, bargeldlose Bezahlen noch stärker vereinfacht werden.

Unter anderem kritisiert der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro), dass die SEPA-Lastschrift zu teuer und auch zu kompliziert sei und fordert das herkömmliche Lastschriftverfahren beizubehalten.
Besonders das Umstellen auf die Sepa-Lastschrift wäre für die Verbände sehr arbeitsintensiv und teuer. Die Verbände müssten allen ihren Kunden neue, SEPA-abgestimmte Formblätter zur Unterzeichnung vorlegen, so die Süddeutsche.