eBay unterliegt im Rechtstreit Hermès International

Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, ist das Unternehmen eBay wegen des Absatzes gefälschter Luxuswaren in Frankreich (Gericht in Troyes) zu einem Schadenersatz an die Nobelmarke Hermès verurteilt worden. Hermès stehen, laut diesem Urteil, 20.000 Euro Schadensersatz zu.

In Frankreich war es das erste Urteil dieser Art. Und eBay wurde damit direkt für den Verkauf von 2 gefälschten Handtaschen der Luxusmarke verantwortlich gemacht, wie ein Hermès-Anwalt mitteilte. Der Anwalt des Luxus-Labels siegte mit seiner, anscheinend überzeugenden Argumentation, dass „eBay nicht nur den Marktplatz für den Verkauf von gefälschten Artikeln bereitstelle, sondern eine aktive Rolle spiele und perfekt über die Vorgänge informiert sei“. Er sagt weiter, dass eBay nun als Fälscher und nicht nur als Komplize anzusehen sei. Der Rechtsanwalt hatte ursprünglich 30.000 Euro Entschädigung gefordert.

Plagiate sind für Luxus-Marken sehr schädlich. Es ist nicht nur die Gewinneinbuße, sondern auch der Schaden, der dem Image der Hersteller zugefügt wird. Viele Verbraucher wissen nicht, dass sie ein Falsifikat erstanden haben und bringen die schlechte Qualität mit der Markenware zusammen.

Da sich eBay des Problems der Plagiate bewusst ist, arbeitet das Unternehmen international mit 18.000 Markenherstellern zusammen, um gemeinsam gegen Produktpiraterie zu kämpfen. Auch Hermès möchte zukünftig wieder mit eBay kooperieren. Bei Gerichten in Paris und in New York sind jedoch noch weitere Verfahren gegen eBay anhängig. Klagen der LVMH Gruppe mit Moet, Hennessy und Louis Vuitton sowie Tiffany liegen hier noch vor Gericht. Auch der Kosmetik-Hersteller L’Oréal hatte im September 2007 in 5 europäischen Ländern eine ähnliche Klage gegen eBay angestrengt. Dabei ging es ebenso um den Verkauf von gefälschtem Parfüm über das Internet-Auktionshaus.