eBay soll in den USA Vergnügungssteuern zahlen

Wenn die Kassen in den Städten leer sind, dann suchen die Verantwortlichen nach Mitteln und Wegen, um diese wieder aufzufüllen. Das ist in Deutschland so, aber auch in den USA ist es nicht anders. Die Stadt Chicago hat jüngst Anklage gegen eBay und die Tochtergesellschaft StubHub erhoben, wegen nicht bezahlter Vergnügungssteuer auf Konzert- und Sportveranstaltungskarten.

Die Steuerverordnung gilt in Chicago auch für Tickets, die über das Internet veräußert werden. eBay ist der Meinung, dass die 8% an Abgaben nicht bezahlt werden müssen, da die Rechtsverordnung für StubHub so nicht gelten. Momentan ist noch nicht klar, um welche Summe es sich dreht, die eBay unter Umständen bezahlen soll. Doch als der Stadtrat Edward Burke im Jahr 2006 zum ersten Mal auf „Steuergeld-Suche“ ging sprach er von 16 Millionen US-Dollar, die Chicago durch Online-Ticketverkäufe jährlich verloren gingen.

Die Stadt hat nun von eBay und StubHub verlangt, ihnen die entsprechenden Aufzeichnungen über die Kartenverkäufe der letzten Jahre auszuhändigen. Die Stadt Chicago hat schon ähnliche Klagen gegen andere Online-Unternehmen laufen. In Texas wird zur Zeit auch geprüft, ob man von Amazon eventuell Gelder einziehen kann.

Unklar ist das Einziehen der Steuern deshalb, weil ein Gesetz aus dem Jahr 1992 es den einzelnen Bundesstaaten untersagt, Abgaben einzutreiben, wenn der reale Standort nicht in diesem Staat festzumachen ist. Die Städte argumentieren aber, dass die Online-Verkäufer den realen Händlern gegenüber einen immensen Vorteil hätten. Käufer würden sich bei lokalen Verkäufern informieren, dann aber die Tickets online bestellen, was die Gewinne der Händler vor Ort enorm minimieren würde. StubHub hat zwar ein Büro in Chicago, wohingegen die tatsächliche Präsenz der Muttergesellschaft eBays in Chicago unklar ist.