Chinesen nutzen primär Instant Messaging zur Kommunikation im Netz

Chinesen nutzen das Internet weniger zum Schreiben von E-Mails, sondern tauschen lieber untereinander Instant Messaging-Nummern aus um darüber miteinander in Kontakt zu treten, so eine aktuelle Studie von CCID Consulting.

Etwa 210 Millionen chinesische Internet-User sind aktiv und von diesen nutzen alleine 60 Millionen das Instant-Messaging (IM). Viele Chinesen sind bei mehreren IM-Diensten parallel angemeldet und nutzen diese für verschiedene Gruppen von privaten aber auch geschäftlichen Kontakten. Der Vorteil der Nutzung von IM-Nummern liegt für die Chinesen darin, dass man keine realen Namen angeben muss, was bei der vorherrschenden Internetzensur von Vorteil ist.

Das immense Wachstum der chinesischen Internetgemeinde, die von 2006 auf 2007 um 53% zugenommen hat, zieht auch immer mehr westliche Unternehmen an. Jedoch ist der chinesische Markt deutlich anders strukturiert als der westliche. Sind z.B. in den vereinigten Staaten 70% der Nutzer älter als 30 Jahre, so gehören in China 70% der Altersklasse unter 30 Jahre an. US-amerikanische Nutzer verbringen sehr viel Zeit mit E-Mailverkehr und Informationssuche, wohingegen chinesische Nutzer lieber Videos und Musik auf ihre Handys oder MP3-Player herunterladen oder sich in Online-Foren aufhalten.

In Deutschland werden IM-Services hauptsächlich von Jugendlichen genutzt. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat im Februar 2008 eine Studie herausgegeben, die gezeigt hat,
das IM Instant Messaging als bevorzugtes Internet-Kommunikationsmittel bei jungen Nutzern gilt. Etwa drei Viertel der untersuchten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren nutzen ständig einen IM-Dienst, was durch steigende Flatrate-Angebote, vermehrte Breitband-Anschlüsse noch vorangetrieben wird.