Logistik-Branche verspricht präzisere Zeitfenster

Die Kunden sollen in Zukunft noch besser darüber informiert werden, wann ihre Bestellungen kommen. Das ist der Anspruch der Logistik-Dienstleister, zwischen denen in puncto Genauigkeit derzeit gravierende Unterschiede bestehen.

Diese Erfahrung haben fast alle Online-Shopper gemacht: Die bestellte Ware kommt dann, wenn man sich nicht zu Hause befindet. Das Problem ist bekannt, und es gibt durchaus Modelle, mit denen E-Commerce-Unternehmen und Logistik-Dienstleister es zu lösen versuchen. Letztere wollen in Zukunft sogar ihre Prognosen verbessern und präzisere Zeitfenster angeben, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Das soll zu einer höheren Erstzustellquote führen und dazu beitragen, dass die Mitarbeiter weniger Zeit bei der Lieferung verlieren.

Eine komplexe Angelegenheit

Laut Deutsche Presse-Agentur lägen die Zeitfenster in Deutschland zwischen einer und 12 Stunden. Kai-Oliver Schocke, Logistik-Professor in Frankfurt, hat dafür eine Erklärung: „Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit mit vielen Variablen“, wird er zitiert. „Gibt es Staus oder Umleitungen, findet der Fahrer einen Parkplatz, wo genau müssen wie viele Pakete abgegeben werden – und wie lange dauert es unter diesen Bedingungen bis zur nächsten Zustellung? Solche Fragen können noch nicht zuverlässig und präzise beantwortet werden.“

DPD ist Spitzenreiter

Der Deutschen Presse-Agentur zufolge sei der Dienstleister DPD in diesem Bereich der Vorreiter. Wenn er das Paket im Depot habe, informiere er daraufhin den Kunden, dass die Ware am nächsten Tag eintreffe. Wann genau, das heißt, in welchem einstündigen Zeitfenster, erfahre er schließlich am Zustelltag. Denn DPD verschicke morgens eine zweite E-Mail, in der der Dienstleister seine Lieferdaten präzisiere. Zusätzlich dazu können sich Kunden im Internet darüber informieren, wo sich der Bote gerade befindet. Meistens stimmten die Lieferzeiten mit den Prognosen überein, schreibt die Deutsche Presse-Agentur.

DHL verspricht ab 2020 Verbesserungen

Nicht ganz so gut funktioniere es dagegen beim Marktführer Deutsche Post DHL. Das Zeitfenster liege bei zwei bis vier Stunden, eine Aktualisierung gebe es nicht. Doch der Konzern gelobt Besserung: „Für 2020 haben wir uns vorgenommen, unseren Endkunden ein präziseres Zeitfenster zu kommunizieren“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur den DHL-Sprecher.

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