EM-Ticket-Verkauf – ein rechtsunsicherer Raum

Dem Ankauf von Fußball-Tickets für die Europameisterschaft widmet nun sogar die Financial Times einen Bericht. Sie schreibt, dass die UEFA vor dem EM-Ticket-Kauf im Internet warnt. Der Online-Marktplatz eBay hingegen sieht durch das eigene Sicherheitssystem keine Probleme.

Fakt ist: „Wer sein Ticket für die EM über einen nicht anerkannten Händler erwirbt, riskiert, dass die Eintrittskarte gesperrt wird”, so der EURO-Sprecher Wolfgang Eichler. Die UEFA bemängelt im übrigen, dass die Preise für die Karten viel zu hoch seien. 1.999 Euro werden beim Online-Marktplatz eBay Deutschland für 2 Karten für das Vorrundenspiel Österreich gegen Deutschland verlangt. 2 Tickets für das Endspiel am 29. Juni in Wien kosten 2.899 Euro.

Jörg Bartussek, Sicherheitssprecher von eBay Österreich zum Thema der überteuerten EM-Tickets: „Fans, die bereit sind, Hunderte Euros für ein Match-Ticket zu bezahlen, wollen unbedingt bei der EURO dabei sein. Wegen unserer Transparenz sind wir das Gegenteil vom Schwarzmarkt.” Da es kein gesetzliches Verbot für den Wiederkauf von Tickets gibt, hat eBay sogar eine eigene Kategorie mit besonderen Sicherheitsvoraussetzungen für die Versteigerung von EM-Karten eingerichtet. Seit mehr als einem Jahr arbeitet das Unternehmen eBay an dem speziellen Sicherheitssystem für die Europameisterschaft.
So dürfen, laut eBay, EM-Tickets nur „von speziell geprüften und besonders vertrauenswürdigen Mitgliedern” veräußert werden, womit eine große Anzahl an möglichen Anbietern schon ausgeschlossen wird.

Günther Marek, der EM-Projektleiter im österreichischen Innenministerium, macht allerdings noch einmal deutlich, dass man keine Gewähr habe, mit einer über den nicht offiziellen Markt gekauften Karte wirklich den Eintritt ins Fußballstadion zu erlangen. Bereits in den vergangenen Monaten wurden von UEFA 20.000 Eintrittskarten aus dem Verkehr gezogen. Marek warnte vor einem Ticket-Kauf über Wege außerhalb der UEFA: „Die Möglichkeit der Fälschung ist hier sehr groß. Ersteigert man ein gefälschtes Ticket, hat man als Geschädigter keine Rechtssicherheit.” Außerdem, so Bartussek:
„Der Großteil der Tickets wird nicht über den freien Verkauf gehandelt. Von den 1,05 Millionen Tickets wurde laut UEFA ein Drittel über die UEFA-Homepage via Verlosung verkauft, 38% gingen an die nationalen Fußballverbände, 14% an Sponsoren und der Rest sind VIP-Tickets.”