EHI-Studie: Schwierige Personalsituation im Handel

„Der Handel sucht Personal, und zwar viel“, so Ulrike Witt, Personalexpertin beim EHI. „Knapp 50.000 offene Stellen werden derzeit von den 50 größten Handelsunternehmen in Deutschland ausgeschrieben. Vor allem in den Filialen werden Fachkräfte händeringend gesucht“. Mit einer Onlinebefragung und Experteninterviews bei Personalverantwortlichen der Branche hat das EHI die Personalsituation im Handel unter die Lupe genommen. Die gesamte Studie wird auf dem EHI-Thementag „Recruiting4Retail“ am 7.11.2019 in Köln präsentiert.

EHI-Studie: Schwierige Personalsituation im Handel

Fachkräfte dringend gesucht

Die Suche nach geeignetem Personal gestaltet sich sowohl für die Filialen als auch für die Zentralen schwierig, allerdings in unterschiedlicher Intensität. Die Personalverantwortlichen geben an, dass es schwierig (46 Prozent) oder sogar sehr schwierig (42 Prozent) sei, geeignetes Fachpersonal für die Filialen zu finden. Dazu zählen neben Einzelhandelskaufleuten und Kassenpersonal zum Beispiel auch Metzgerei-, Bäckereifachverkäufer und -verkäuferinnen. Auch die Suche nach Auszubildenden auf der Fläche gestaltet sich schwierig (42 Prozent) oder sehr schwierig (33 Prozent).

Die Zentralen der Handelsunternehmen haben es im Bereich der Ausbildung deutlich einfacher, Nachwuchskräfte zu finden. 71 Prozent geben an, keine Probleme zu haben. Das Recruiting von Fachkräften für die unterschiedlichen Funktionsbereiche der Zentralen ist eine größere Herausforderung. 54 Prozent der Personalverantwortlichen halten die Suche für schwierig, weitere 21 Prozent sogar für sehr schwierig. Auch im Management- und Führungskräftesegment sieht es nicht rosig aus. 50 Prozent der Befragten können Stellen in diesem Bereich nur schwer besetzen – dies gilt sowohl für die Filialen als auch für die Zentralen.

Qualifikation mangelhaft

Über alle Positionen hinweg erhalten die Recruiter im Schnitt 19 Bewerbungen pro Vakanz. Bis zur Besetzung der Stellen vergehen durchschnittlich 9 Wochen. Wenn Stellen unbesetzt bleiben, liegt dies vor allem an einer zu geringen Qualifikation der Bewerber und Bewerberinnen. Das sagen 59 Prozent der Befragten in Bezug auf die Zentralen und sogar 83 Prozent bezogen auf die Filialen. Als weitere Gründe für die Nichtbesetzung von Stellen in den Filialen werden u.a. die Arbeitszeiten (79 Prozent), die Vergütung (75 Prozent) und das Image des Einzelhandels (67 Prozent) genannt. In den Zentralen sind es vor allem die hohen Ansprüche der Bewerber und Bewerberinnen (46 Prozent), die nicht ausreichende Anzahl von Bewerbungen (42 Prozent) und die Vergütung (42 Prozent).

Datenbasis

An der Onlinebefragung haben sich 24 Handelsunternehmen aus den Branchen LEH, Mode und Accessoires, Drogerie sowie Möbel und Einrichtung beteiligt. Die Unternehmen erwirtschafteten einen Bruttoumsatz von mehr 40 Mrd. Euro 2018.

Mitgliedern steht die Studie ab dem 7.11.2019 als kostenloser Download zur Verfügung.


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