Verbraucher gaben im ersten Halbjahr 2019 rund 210 Milliarden Euro für Smartphones aus

Zwischen Januar und Juni 2019 kauften Verbraucher weltweit Smartphones im Wert von 210 Milliarden Euro. Nach einem starken Jahr 2018 werden die Verbraucher 2019 voraussichtlich 1 Billion Euro für technische Konsumgüter ausgeben, davon rund 43 Prozent für Smartphones mit immer höherer Leistung. Das sind Ergebnisse von GfK zum globalen Smartphone-Markt anlässlich der IFA 2019 in Berlin.

Die Möglichkeit immer anspruchsvollere Foto- und Videoaufnahmen zu machen, ist im Smartphone-Bereich nach wie vor ein Erfolgsfaktor. Smartphones mit einer Kombination aus einem 6-7″ Display, einer 20MP+ Kamera und 128GB+ Speicher machten in der ersten Jahreshälfte 2019 rund 16 Prozent (33 Milliarden Euro) des Smartphone-Umsatzes aus. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 3 Prozent.

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Höhere Leistung ermöglicht umfassendere Erfahrungen

Neben Kameras mit möglichst vielen Megapixeln gewinnen aktuell auch Multi-Kameras im Smartphone an Bedeutung. Während zwei Kameras auf der Rückseite von Mobiltelefonen im ersten Halbjahr 2019 etwa 50 Prozent des weltweiten Smartphone-Umsatzes ausmachten, nimmt der Marktanteil von Geräten mit drei Kameras auf der Rückseite von Mobiltelefonen weiter zu. Letztere konnten in den Monaten Januar bis Juni 2019 auf 20 Prozent von 1 Prozent im Vorjahreszeitraum wachsen. Dieser Trend wird vor allem durch Geräte mit einer Kombination aus einer Kamera auf der Vorderseite und drei Kameras auf der Rückseite getrieben. Im ersten Halbjahr 2019 machte diese Kombination 16 Prozent des weltweiten Umsatzes aus.

Im ersten Halbjahr 2019 waren Smartphone-Prozessoren der Schlüssel zu einer verbesserten/hohen Geräteleistung. Rund 18 Prozent der von Januar bis Juni verkauften Smartphones verfügten über Prozessoren im Bereich von 2,5 bis 2,8 GHz. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (5 Prozent). Gründe dafür waren zum einen die starke Nachfrage nach umfassenden mobilen Erlebnissen und auf der anderen Seite das Wachstum leistungshungriger Anwendungen wie z.B. Gaming. Smartphone-Prozessoren sind im Laufe der Jahre nicht nur schneller geworden, auch ihre Architektur wurde verändert. So sind beispielsweise zwei Drittel der weltweit gekauften Smartphones inzwischen mit Octa-Core-Prozessoren ausgestattet, ein Plus von 6 Prozent gegenüber 2018.

5G ist in diesem Jahr wohl die Funktion, auf die alle mit Spannung blicken. Die ersten Betreiber nahmen ihre 5G-Dienste am 1. April in Betrieb. Im Juni waren in Südkorea bereits 41 Prozent aller gekauften Smartphones 5G-fähig. Neben diesen Leistungsmerkmalen trugen Premium-Smartphones im ersten Halbjahr 2019 etwa 8 Prozent zum Anteil der verkauften Geräte bei. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 6 Prozent.

Wachstum durch Geräte, die einfach zu bedienen sind

Der Fokus der Smartphone-Branche liegt nicht nur auf Mobiltelefonen. Smartwatches beflügeln die Fantasie der Verbraucher. Denn, sie haben das Potenzial, die Nutzung von Smartphones zu vereinfachen und zu erleichtern. Smartwatches wuchsen im ersten Halbjahr 2018 um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Igor Richter, GfK-Experte für die Telekommunikationsbranche, erklärt: „Um besondere Momente mit dem Smartphone festzuhalten und zu teilen sowie auch unterwegs Spaß zu haben, bedarf es einem Gerät mit optimaler Ausstattung an Funktionen. Getrieben von den Wünschen der Verbraucher und den technologischen Innovationen, entwickeln sich die Funktionalitäten von Smartphones ständig weiter. Es scheint fast so, als ob Verbraucher nicht genug von Foto- und Videofunktionen auf ihrem Device bekommen können. Dieser stetige Bedarf hat zu einem Wachstum im Bereich Multi-Kameras in den Geräten und besseren Prozessoren geführt, da die Nutzung von `stromfressenden Anwendungen` weiter an Dynamik gewinnt.“

Deutsche kauften in der ersten Jahreshälfte 9,4 Millionen Geräte

In Deutschland ging der Absatz von Smartphones im ersten Halbjahr 2019 mit -7 Prozent überraschend deutlich zurück. Neben allgemeinen Marktsättigungstendenzen waren es vor allem die Auswirkungen des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, die zu einer Verunsicherung bei Konsumenten und damit zu einer Zurückhaltung bei Käufen führten.

Insgesamt wurden von Januar bis Juni 9,4 Millionen Geräte verkauft. Die durchschnittlichen Verkaufspreise (nicht-subventionierte Preise) sind auch im ersten Halbjahr 2019 leicht gestiegen (+1 Prozent). Nach dem signifikanten Anstieg des Preisniveaus in 2018, flaut jedoch aktuell die Nachfrage nach Premiumprodukte ab. Kommende Produktlaunches sowie neue, innovative Formfaktoren dürften dem Markt in der zweiten Hälfte des Jahres aber wieder neue Impulse geben.

Zur Methode

Die hier vorgestellte globale Trendanalyse basiert auf verschiedenen GfK Methoden wie dem Point of Sales Tracking sowie der Verbraucherforschung im Markt für Technische Konsumgüter im Jahr 2019. Basis ist der GfK Panelmarkt – Summe aller durch GfK gemessenen Absatzkanäle. Alle Umsatzzahlen in Euro sind auf der Basis eines festen Wechselkurses berechnet.

Treffen Sie GfK auf der IFA in Berlin vom 6. bis 11. September 2019:

In der IFA NEXT Messehalle 26 und im GfK-Büro auf der IFA (Level 4, VIP2, Großer Stern) finden Sie unsere Experten für Gespräche vor Ort.