PSD2 ab 14. September: 77,5 Prozent der Deutschen wollen trotz neuer Payment-Richtlinie der EU weiter online shoppen

Die neue Payment-Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hat ergeben, dass 64,4 Prozent der Deutschen ihr Einkaufsverhalten in Online-Shops trotz der neuen Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) der EU nicht einschränken wollen. 13,1 Prozent der Befragten (n=1.047) begrüßen sogar die neuen erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und wollen daher nun noch stärker online shoppen. Die nächste Stufe der Zahlungsdiensterichtlinie tritt am 14. September 2019 in Kraft und führt unter anderem dazu, dass Online-Shopper während des Bezahlvorgangs beim Payment-Dienstleister mehr Authentifizierungsmerkmale abgeben müssen. Die neue Payment-Studie des BVDW offenbart außerdem, mit welchen Zahlungsmitteln, von Bargeld bis App, die Deutschen derzeit am lieben online und im Stationärhandel einkaufen.

PSD2 ab 14. September: 77,5 Prozent der Deutschen wollen trotz neuer Payment-Richtlinie der EU weiter online shoppen

Im Rahmen der neuen Richtlinie (PSD2) wird „Starke Authentifizierung“ ab dem 14. September Pflicht*. Endverbraucher müssen also künftig bei allen Online-Einkäufen mindestens zwei Authentifizierungsmerkmale abgeben, wie zum Beispiel die Eingabe eines Passworts und zusätzliche Freigabe per Smartphone. Das soll mehr Sicherheit schaffen, kann aber auch zu Mehraufwand führen. Laut BVDW-Umfrage (Durchführung: Kantar TNS) planen 64,4 Prozent der repräsentativ ausgewählten Befragten keine Änderung ihres Einkaufsverhaltens. 13,1 Prozent begrüßen sogar die neuen Sicherheitsabfragen und wollen daher verstärkt online einkaufen. 22,5 Prozent hingegen stören sich an den neuen Prozessen und sagen aus, weniger online einkaufen zu wollen. „Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die ablehnenden 22,5 Prozent der Befragten an die neuen Authentifizierungsvorgänge gewöhnen und die erhöhte Sicherheit schätzen lernen. Die zahlreichen Vorteile des Digital Commerce überwiegen sicherlich“, sagt BVDW-Vizepräsident Achim Himmelreich(Capgemini).

Die liebsten Zahlungsmittel: Offline wird weiterhin am liebsten bar bezahlt / In Online-Shops zahlen 46,5 Prozent am liebsten mit Diensten wie Paypal & Co., aber 30,5 Prozent wollen per Rechnung bezahlen

Laut Studie haben bereits 61,1 Prozent der Befragten einen Kaufvorgang abgebrochen, weil nicht die richtige Zahlungsweise angeboten war. „Umso entscheidender also, dass Shops online wie offline eine passende Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten bereithalten“, sagt Achim Himmelreich. Bargeld ist bei vielen Deutschen immer noch hoch im Kurs: 48,7 Prozent der Befragten möchten damit im Alltag vor Ort im Geschäft bezahlen können. 35 Prozent wünschen sich im stationären Einzelhandel die Bezahlmöglichkeit per Karte (EC: 25,2 Prozent, Kredit: 9,8 Prozent). Auf Platz vier mit 6,8 Prozent folgen die Zahlungsdienste der Smartphone-Anbieter wie Google oder Apple. 5,3 Prozent zahlen auch offline am liebsten mit Payment-Apps wie Paypal oder Klarna & Co.

Bereits 37,3 Prozent sind der Meinung, dass bargeldlose Bezahlmöglichkeiten flächendeckend verfügbar sein sollten. 49,1 Prozent möchten aber bei kleineren Geschäften wie Bäcker oder Kiosk auch weiterhin mit Bargeld bezahlen können.

In Online-Shops zahlen die Deutschen am liebsten mit Payment-Diensten wie Paypal, Klarna, Paydirekt & Co. 46,5 Prozent entscheiden sich für diese Zahlart. Auf Platz zwei folgt mit 30,5 Prozent der Kauf auf Rechnung. Die Kreditkarte folgt auf Platz drei mit 11,4 Prozent. Sofort-Überweisung steht mit 4,8 Prozent auf Platz vier.

Die vollständigen Ergebnisse stehen auf www.bvdw.org zum Download bereit

*Die BaFin gab bekannt, für Kreditkartenzahlungen eine Fristverlängerung zu geben: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Pressemitteilung/2019/pm_190821_PSD2_Kundenauthentifizierung.html

 

Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.