Deutsche Post DHL Group erfüllt Gewinnprognose 2018 und bestätigt Ziele für 2020

Der weltweit führende Post- und Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group ist im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter gewachsen. Der Umsatz des Konzerns stieg um 1,8 Prozent auf 61,6 Milliarden Euro. Um Wechselkurse und Portfoliomaßnahmen bereinigt stiegen die Erlöse sogar um 6,0 Prozent. Alle vier Unternehmensbereiche haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Wachstumstreiber waren das weiterhin boomende E-Commerce-Geschäft sowie das anhaltende Wachstum der internationalen Handelsströme. Das operative Ergebnis (EBIT) des Konzerns erreichte 3,2 Milliarden Euro. Damit hat das Unternehmen sein im Juni 2018 angepasstes Ergebnisziel erreicht.

Deutsche Post DHL Group erfüllt Gewinnprognose 2018 und bestätigt Ziele für 2020
Deutsche Post DHL Group erfüllt Gewinnprognose 2018 und bestätigt Ziele für 2020 – ©DHL 2019

„2018 war ein herausforderndes Jahr für Deutsche Post DHL Group, das wir mit einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft abgeschlossen haben. Trotz der zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten ist der Welthandel weiter gewachsen. Davon haben insbesondere unsere DHL-Divisionen profitiert. Im deutschen Post- und Paketgeschäft haben wir die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um das EBIT-Wachstum der Sparte langfristig zu sichern – dafür nehmen wir eine kurzfristige Ergebnisbelastung bewusst in Kauf“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group. „Wir haben damit die Voraussetzungen geschaffen, um unsere Ziele für 2020 zu erreichen und auch darüber hinaus weiter profitabel zu wachsen.“

Ausblick: deutliche EBIT-Steigerung für 2019 erwartet, Finanzziele für 2020 bestätigt

Für 2019 erwartet Deutsche Post DHL Group einen Anstieg des operativen Ergebnisses auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro. Dazu sollen strukturelle und operative Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen beitragen. Insbesondere die eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität im deutschen Post- und Paketgeschäft sollten sich im laufenden Geschäftsjahr spürbar positiv auf das Ergebnis auswirken.

So hatte Deutsche Post DHL Group unter anderem mit Wirkung zum 1. Januar 2019 seine Konzernstruktur angepasst. Die bisherige Division Post – eCommerce – Parcel, kurz PeP, wurde in zwei Bereiche aufgeteilt: Die neue Konzerndivision „Post & Paket Deutschland“ (P&P) konzentriert sich ausschließlich auf das Brief- und Paketgeschäft im deutschen Heimatmarkt. Die internationalen Paket- und E-Commerce-Aktivitäten wurden in der neuen Division „DHL eCommerce Solutions“ zusammengefasst.

Zum erwarteten Konzern-EBIT 2019 soll der Bereich P&P zwischen 1,0 und 1,3 Milliarden Euro beitragen. In den nun vier DHL-Divisionen (Express; Global Forwarding, Freight; Supply Chain; eCommerce Solutions) erwartet der Konzern in der Summe einen EBIT-Anstieg auf 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2020 soll das Konzern-EBIT wie geplant auf mindestens 5,0 Milliarden Euro steigen.

Dividende: Konzern schlägt stabile Ausschüttung in Höhe von 1,15 Euro je Aktie vor

Die im abgelaufenen Geschäftsjahr adressierten Herausforderungen spiegeln sich auch im Jahresüberschuss wider. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen lag bei 2,1 Milliarden Euro (2017: 2,7 Milliarden Euro). Analog dazu betrug das unverwässerte Ergebnis je Aktie 1,69 Euro nach 2,24 Euro im Vorjahr. Der im Vergleich zum Konzern-EBIT stärkere Rückgang des Nettoergebnisses ist auf ein niedrigeres Finanzergebnis zurückzuführen. Dies ist der Umstellung auf den neuen Accounting Standard IFRS 16 geschuldet. Seither enthält das Finanzergebnis Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten.

Für das Geschäftsjahr 2018 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 15. Mai eine im Vergleich zum Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie vorschlagen. Damit würde der Konzern – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Anteilseigner – eine Gesamtsumme von rund 1,4 Milliarden Euro ausschütten. Bei Betrachtung des um Einmaleffekte bereinigten Nettoergebnisses läge die Ausschüttungsquote bei 55 Prozent und damit innerhalb der Spanne von 40 bis 60 Prozent, die der Konzern in seiner seit 2010 unverändert gültigen Finanzstrategie kommuniziert hat.

Starke Cashflow-Entwicklung bei weiter hohen Investitionen

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Deutsche Post DHL Group erneut kräftig in zukünftiges profitables Wachstum investiert. Insgesamt wurden über alle Geschäftsbereiche hinweg, wie geplant, 2,6 Milliarden Euro für Investitionen aufgewendet (+16,8 Prozent). So hat das Unternehmen unter anderem seine nationale Paketinfrastruktur ausgebaut und modernisiert sowie in die Fahrzeugflotte und Produktionserweiterung des StreetScooter investiert. Im Unternehmensbereich Express hat der Konzern u.a. die Drehkreuze in Brüssel, Madrid und Hongkong ausgebaut sowie seine Flugzeugflotte erweitert und modernisiert. Für das Jahr 2019 hat sich der Konzern eine Steigerung der Investitionen auf rund 3,7 Milliarden Euro vorgenommen. Darin enthalten sind rund 1,1 Milliarden Euro für die im vergangenen Jahr angekündigte fremdfinanzierte Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express.

Die verstärkte Investitionstätigkeit hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem erhöhten Mittelabfluss geführt. Der Free Cash Flow betrug 1,1 Milliarden Euro (2017: 1,4 Milliarden Euro). Für 2019 prognostiziert Deutsche Post DHL Group einen Free Cashflow von mehr als 500 Millionen Euro, inklusive Zahlungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro für die fremdfinanzierte Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express.

Die Nettofinanzverschuldung des Konzerns betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 12,3 Milliarden Euro. Durch die Umstellung auf IFRS 16 und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Behandlung von Leasingverträgen ist diese Größe nicht mit dem Vorjahreswert (1,9 Milliarden Euro) vergleichbar. Mit Blick auf die freie Liquidität und die ausgewogene Fälligkeitenstruktur verfügt Deutsche Post DHL Group weiterhin über eine sehr solide Finanzierung.

Post – eCommerce – Parcel: 1,5 Milliarden Pakete in Deutschland transportiert

Der Bereich Post – eCommerce – Parcel verzeichnete 2018 ein Umsatzwachstum um 1,7 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Zu dieser positiven Entwicklung haben vor allem Erlössteigerungen in den Geschäftsfeldern eCommerce und Parcel beigetragen. So konnte Parcel Germany seinen Umsatz um 7,1 Prozent steigern. Im Gesamtjahr 2018 hat PeP in Deutschland 1,5 Milliarden Pakete transportiert, ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2017 und ein neuer Rekord.

Die Erlöse bei DHL eCommerce kletterten um 6,9 Prozent, um negative Währungseffekte bereinigt sogar um 12,0 Prozent. Parcel Europe verzeichnete ein Plus von 10,6 Prozent. In dieser dynamischen Entwicklung spiegelt sich die starke Positionierung von Deutsche Post DHL Group im internationalen E-Commerce wider. Mit der neuen Division DHL eCommerce Solutions will der Konzern die Potenziale dieses Marktes unter der Leitung von Ken Allen künftig noch besser nutzen.

Im Geschäftsfeld Post blieb der Umsatz mit 9,7 Milliarden Euro erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert (10,0 Milliarden Euro). Ursache dafür sind die strukturell bedingten Volumenrückgänge in den Geschäftsfeldern Brief Kommunikation und Dialog Marketing, die jedoch im Rahmen der langfristigen Prognose lagen. Im Vorjahr waren Umsatz und Volumen durch Wahlen positiv beeinflusst worden.

Das EBIT der Division PeP betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 656 Millionen Euro (2017: 1,5 Milliarden Euro). Belastend wirkten vor allem die einmaligen Aufwendungen, um das für die kommenden Jahre geplante EBIT-Wachstum langfristig zu sichern. Die Mitte 2018 angekündigten Maßnahmen zielen vor allem auf eine Verbesserung der Produktivität, eine Senkung der indirekten Kosten sowie ein aktives Ertragsmanagement im Post- und Paketgeschäft. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr, wie geplant, 502 Millionen Euro für die Restrukturierung des Bereichs aufgewendet.

Express: weiterhin starkes Umsatz- und Ergebniswachstum

Der Unternehmensbereich Express hat auch 2018 seine langjährige positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse kletterten um 7,3 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Auf organischer Basis lag der Zuwachs sogar bei 11,0 Prozent. Besonders erfreulich ist, dass Express erneut über alle Regionen hinweg gewachsen ist. Haupttreiber für diese dynamische Entwicklung war einmal mehr das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI): Hier stieg das Volumen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent.

Dadurch konnte die Division ihre einzigartige globale Express-Infrastruktur noch effizienter auslasten. In Verbindung mit einem strikten Ertragsmanagement und kontinuierlichen Verbesserungen des Netzwerks konnte der Unternehmensbereich das operative Ergebnis um 12,7 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro verbessern. Die operative Marge kletterte auf 12,1 Prozent nach 11,5 Prozent im Jahr zuvor.

Global Forwarding, Freight: deutliche Verbesserung des Bruttoergebnisses

Der Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight hat das Geschäftsjahr 2018 erfolgreich abgeschlossen. Trotz der bewussten Konzentration auf margenstarkes Geschäft konnte die Division ihren Umsatz um 3,4 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro steigern. Um negative Währungseffekte bereinigt verbesserten sich die Erlöse sogar um deutliche 6,7 Prozent. Das Bruttoergebnis (Gross Profit), eine für Global Forwarding, Freight wichtige Kennzahl, entwickelte sich ebenfalls stark: Mit 3,6 Milliarden Euro lag sie um 3,9 Prozent über Vorjahr. Dabei verzeichnete die Division sowohl im Luft- als auch im Seefrachtgeschäft Verbesserungen der Bruttorgebnismarge. Auch der Land- und Schienentransport in Europa entwickelte sich positiv.

Wie schon in den ersten neun Monaten ist es der Division gelungen, die positive Entwicklung des Bruttoergebnisses in einen deutlichen EBIT-Anstieg zu übersetzen. Das operative Ergebnis kletterte im Gesamtjahr 2018 um 48,8 Prozent auf 442 Millionen Euro. Dies zeigt, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz greifen.

Supply Chain: weiterhin starkes Neugeschäft

Der Unternehmensbereich Supply Chain erlöste im abgelaufenen Geschäftsjahr 13,4 Milliarden Euro (2017: 14,2 Milliarden Euro). Der Umsatzrückgang ist neben negativen Währungseffekten insbesondere auf den Verkauf der Tochtergesellschaft Williams Lea Tag zurückzuführen. Um diese Faktoren bereinigt stiegen die Erlöse der Division um 4,3 Prozent. Das Neugeschäft entwickelte sich weiterhin positiv: DHL Supply Chain hat im Geschäftsjahr 2018 zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Milliarden Euro abgeschlossen.

Das operative Ergebnis lag bei 520 Millionen Euro, nach 555 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang ist auf negative Einmaleffekte in Höhe von 50 Millionen Euro aus Kundenkontrakten und 42 Millionen Euro aus Pensionsverpflichtungen zurückzuführen. Um diese Effekte und die Abschreibung von aktivierten Kundenbeziehungen im Vorjahr bereinigt, verbesserte sich das EBIT dank des wachsenden Geschäfts und strategischer Maßnahmen um 4,3 Prozent.

Viertes Quartal: starker Jahresabschluss

Mit 16,9 Milliarden Euro verzeichnete Deutsche Post DHL Group im vierten Quartal einen Umsatzanstieg um 5,1 Prozent. Zu dieser Verbesserung haben alle vier Unternehmensbereiche beigetragen. Das operative Ergebnis ging vor allem wegen der Restrukturierungskosten bei PeP um 4,0 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen sank vor allem aufgrund des niedrigeren PeP-EBIT und der Umstellung auf IFRS 16 um 2,9 Prozent auf 813 Millionen Euro. Analog dazu sank das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,66 Euro.