JD.com rudert bei Expansionsplänen in Deutschland zurück

Eigentlich wollte JD.com schon 2018 in Deutschland durchstarten. Diese Pläne scheint der Online-Händler auf Eis gelegt zu haben. Wenn es zu einer Expansion kommt, dann erst in der zweiten Hälfte des neuen Jahres.

JD.com rudert bei Expansionsplänen in Deutschland zurück – Basis by pixabay.com ©aitoff (Creative Commons CC0)
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JD.com ist der schärfste Alibaba-Konkurrent auf dem heimischen Markt. In China ist der Online-Händler seit der Gründung im Jahr 2004 rasant gewachsen. In Zukunft will er zudem in Europa durchstarten, unter anderem hierzulande. „Was in China gut funktioniert, lässt sich auch in Deutschland einsetzen“, hieß es im Juli letzten Jahres. Gründer Richard Liu ließ verlautbaren, ein Büro noch 2018 eröffnen zu wollen. Die Pläne scheinen sich geändert zu haben, wie das Handelsblatt berichtet.

Nicht im ersten Halbjahr

Die Zeitung weist darauf hin, dass es mittlerweile unklar sei, ob ein Büro überhaupt eröffnet werde. „Soweit ich weiß, wird es kein Büro in Deutschland innerhalb des ersten Halbjahres 2019 geben“, zitiert sie einen Firmensprecher. Neue Entscheidungen soll es erst Anfang Februar geben. Dass der chinesische Online-Händler zurückrudert, erklärt das Handelsblatt mit der Schieflage, in die das Unternehmen seit der Verkündung im Juli geraten ist. An der Börse sei der Aktienwert von JD.com um 40 Prozent gesunken.

Vertrauen der Investoren zurückgewinnen

Dieser Kursverlust hänge aller Wahrscheinlichkeit nach mit den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Liu zusammen. Zwar entschieden die Behörden in Minneapolis zwischenzeitlich, dass auf aufgrund mangelnder Beweise keine Anklage erhoben wird, doch das Image scheint das Unternehmen verloren zu haben. Um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, habe JD.com am zweiten Weihnachtstag ein grundlegendes Restrukturierungsprogramm angekündigt, so das Handelsblatt weiter.

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