Amazons Prime-Kunden bestellen weniger Lebensmittel

Das Online-Geschäft mit Lebensmitteln läuft noch nicht so, wie es sich Amazon wünscht. Das verdeutlicht eine aktuelle Untersuchung der Schweizer Großbank UBS, die vor allem Prime-Kunden zu ihrem Kaufverhalten befragt hat. Diese bestellen so wenig wie seit Jahr nicht mehr.

Amazons Prime-Kunden bestellen weniger Lebensmittel – pixabay.com ©Pexels (Creative Commons CC0)
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Amazon dominiert viele Bereiche, auf dem Lebensmittelmarkt tut sich der Internetriese aber noch recht schwer. Das belegen die jüngsten Zahlen einer Umfrage der Schweizer Großbank UBS. Ihr zufolge haben 2018 lediglich zwölf Prozent aller US-amerikanischer Prime-Mitglieder einmal im Monat Lebensmittel online bestellt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von fünf Prozent. Brisant ist der Befund insofern, als rund 50 Prozent der amerikanischen Haushalte eine Prime-Mitgliedschaft haben.

Durchschnittlicher Bestellwert von 45 Euro

Die Einkaufsquote liegt auf einem historisch niedrigen Stand und nähert sich dem Wert von 2014 an, als noch zehn Prozent der Prime-Mitglieder mindestens einmal im Monat Lebensmittel im Internet bestellten. Der Rückgang ist selbst für die UBS-Analysten eine Überraschung, die aufgrund der Übernahme der Bio-Kette Whole Foods einen Aufschwung erwartet hatten. Die Experten begründen das noch stockende Geschäft damit, dass Amazon sich beim Verkauf der Whole-Foods-Produkte noch im Anfangsstadium befindet. Dennoch sei das Prime-Ökosystem in den USA gesund, zumal die Abonnenten-Zahlen stetig wüchsen. Nur das Lebensmittelgeschäft lasse noch zu wünschen übrig. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens Brick Meets Click, der aus Oktober stammt, beträgt der durchschnittliche Bestellwert bei Amazon 45 US-Dollar. Das ist weitaus weniger, als Kunden online bei großen Supermärkten (116 US-Dollar) ausgeben.

Lebensmitteleinkauf ist Schlüssel zum Abonnentenwachstum

Den UBS-Analysten zufolge sei der Online-Lebensmitteleinkauf aber ein Schlüssel zum weiteren Abonnentenwachstum, zumal Amazons Prime-Erneuerung eine Stagnation aufweise. Rund 92 Prozent der befragten Prime-Mitglieder sollen angegeben haben, ihr Abonnement wahrscheinlich verlängern zu wollen. Im letzten Jahr waren es noch 97 Prozent. Ansonsten knüpft UBS weiterhin positive Erwartungen an Amazon Prime und geht von einem soliden Wachstum in den nächsten Jahren aus. Demnach sollen bis zum Jahr 2020 rund 80 Prozent der Amazon Kunden zu Prime-Abonnenten werden.

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