Amazon will in der Versicherungsbranche aktiv werden

Amazon ist für vieles bekannt, vor allem aber für seine Umtriebigkeit. Das stellt der Internet-Riese nun ein weiteres Mal unter Beweis. In aktuellen Stellenausschreibungen sucht er nach Versicherungsexperten und bringt damit zugleich die Branche in Unruhe. Dabei ist es nicht sein erster Auftritt auf diesem Markt.

Welche Pläne Amazon in der nächsten Zeit hat, lässt sich oft an den Stellengesuchen erkennen. Auch jetzt geben sie einen Hinweis darauf, in welchem Feld der Internet-Gigant bald angreifen wird. Sie lassen sich derzeit auf den Job-Portalen «LinkedIn» und «Where Women Work» finden. Gesucht wird in den Anzeigen nach Versicherungsexperten für den Standort London. Diese sollten Sprachkenntnisse in Deutsch, Französisch oder Spanisch mitbringen. Amazon spricht vor allem Leute an, die „sich am Start eines neuen Unternehmens beteiligen wollen“, wie es in den Stellenausschreibungen heißt. Das Ziel des Projekts ist ebenfalls vorgegeben: Es geht darum, Kundenerfahrungen aus Produktversicherungen neu zu definieren und einen innovativen Weg zu finden, wie sich Policen kaufen und verkaufen lassen.

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Nicht der erste Auftritt in der Versicherungsbranche

Für viele mögen Amazons Ambitionen in der Versicherungsbranche überraschend sein. Allerdings war der Online-Händler auch auf diesem Markt bereits aktiv. Vor wenigen Jahren kooperierte er hier mit der Munich Re-Tochter Ergo. Diese Zusammenarbeit gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Doch Amazon will es noch einmal versuchen und hat dafür den britischen Versicherer London General ins Boot geholt. In der aktuellen Produktpalette befindet sich lediglich ein Geräte- und Diebstahlschutz für Laptops und andere Artikel, die eine überdurchschnittlich hohe Qualität aufweisen.

Vorteile und Nachteile

Wenn Amazon einen neuen Markt betritt, werden die etablierten Unternehmen oftmals unruhig. Ähnlich reagieren die Akteure nun in der Versicherungsbranche, wo sogar von einer „echten Bedrohung“ gesprochen wird. Dem Online-Giganten spielt in die Hände, dass er über einen riesigen Kundendatenschatz verfügt. Diesen können Händler dazu nutzen, bei Geräteverkäufen zusätzlich entsprechende Versicherungsangebote zu unterbreiten. Dennoch könnte Amazon in dieser Branche auf Probleme stoßen. Das Kundenvertrauen ist hier nicht sonderlich ausgeprägt, weil die nötige Transparenz fehlt. Genau das hat der Internet-Gigant aus Seattle auf seine Fahnen geschrieben. Um die Kunden für sich zu gewinnen, geht das Unternehmen seit Jahren immer weiter auf sie zu. Ob es mit dieser Strategie auch in der Versicherungsbranche Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten. Experten sind jedoch skeptisch.

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