Walmart will Herren-Mode-Anbieter „Bonobos“ kaufen und bietet eine riesige Summe

Mit der Übernahme von Jet.com hat Walmart gezeigt, wie groß seine Ambitionen im E-Commerce sind. Dennoch gelingt es der Supermarktkette nicht, den Abstand zu seinem Erzrivalen Amazon zu verkleinern. Das soll ihr nun mit einem weiteren Zukauf gelingen. Im Blick hat der US-amerikanische Einzelhändler das Mode-Unternehmen „Bonobos“, das ihm sogar eine dreistellige Millionensumme wert ist.

Walmart gilt noch immer als der vielleicht weltweit größte Akteur im stationären Einzelhandel. Allerdings widmet sich das Unternehmen mehr und mehr dem Online-Geschäft, um Amazon Paroli zu bieten. Dabei scheut die Supermarktkette auch vor Übernahmen nicht zurück, mit denen sie sich vor allem Start-ups zu eigen macht. Jetzt will Walmart auch noch das Mode-Unternehmen Bonobos erwerben und führt zu diesem Zweck Verhandlungen mit den Eigentümern des Fashion-Händlers, der sich auf Herren-Bekleidung spezialisiert hat. In diesen Gesprächen machte die Supermarktkette deutlich, dass sie für das Unternehmen sogar 300 Millionen US-Dollar zu zahlen bereit ist.

Ein Mode-Händler mit Perspektive

Wenn es tatsächlich zur Übernahme kommt, wäre es der vierte Einkauf im E-Commerce seit Jet.com. Dass Walmart sich für Bonobos interessiert, ist nicht überraschend. Der Modehändler startete sein Online-Geschäft im Jahr 2007 und verzeichnete recht schnell erste Erfolge, sodass er kurz darauf sein Sortiment erweiterte. Als Vertriebspartner konnte er das Unternehmen „Nordstrom“ gewinnen, dass fortan für den Verkauf der Bonobos-Produkte zuständig war. In den letzten Jahren ging der Mode-Händler mit der Zeit und eröffnete mehr als 30 stationäre Showrooms, um seinen Kunden die Möglichkeit zu geben, die Kleidungsstücke zunächst anzuprobieren, bevor sie sie später online bestellen. Dieser Service kam bei den Konsumenten gut an, weshalb Bonobos in der Folgezeit zufriedenstellende Umsätze verzeichnen konnte.

Weitere Zukäufe geplant

Mit diesem Unternehmen will Walmart im Internetgeschäft im Spiel bleiben, gerade weil die Supermarktkette im Vergleich zu Amazon und anderen großen Online-Konzernen weit zurückliegt. Das räumte auch E-Commerce-Chef Marc Lore ein, der mit der Übernahme eine Chance sieht, den Abstand zu verkürzen. Wie ernst er es meint, macht die angebotene Kaufsumme deutlich. Bisher hat Walmart nur dem Online-Händler ShoeBuy eine größere Summe gezahlt, die damals bei 70 Millionen US-Dollar lag. Zugleich hat Lore angekündigt, in Zukunft weiter im E-Commerce-Bereich einkaufen zu wollen. Wie viel Geld hierbei fließen wird, bleibt abzuwarten.

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