Studie zum E-Commerce mit Dienstleistungen: Großteil der Internetnutzer bucht Lehrer, Reinigungskräfte oder Handwerker nicht online

„AskCharlie“, „Move24“, „Homebell“ oder „Thermondo“ sind Portale, auf denen Nutzer Dienstleistungen buchen können. Ob sie von dieser Möglichkeit auch tatsächlich Gebrauch machen, wollte jetzt der Digitalverband Bitkom wissen. Seine Umfrage macht jedoch deutlich, dass dieser E-Commerce-Sektor noch sehr viel Entwicklungsbedarf hat.

E-Commerce verbinden die meisten Menschen mit den Warenhandel im Internet, den vor allem Portale wie Amazon oder eBay vorangetrieben haben. Mittlerweile gibt es solche Online-Marktplätze aber auch für Dienstleistungen, auf denen Nutzer zum Beispiel Lehrer, DJs, Handwerker oder Putzkräfte buchen können. Da jedes Jahr mehr und mehr solcher Vermittlungsportale ihre Dienste anbieten, wollte der Digitalverband Bitkom jetzt wissen, wie viel Bewegung in diesem E-Commerce-Sektor tatsächlich herrscht. Dafür befragte er 1.160 Internetnutzer ab 14 Jahren und kam zu einem ernüchternden Ergebnis. Laut Studie buchen lediglich 16 Prozent online, wenn sie einen Dienstleister benötigen.

Studie zum E-Commerce mit Dienstleistungen: Großteil der Internetnutzer bucht Lehrer, Reinigungskräfte oder Handwerker nicht online
Studie zum E-Commerce mit Dienstleistungen: Großteil der Internetnutzer bucht Lehrer, Reinigungskräfte oder Handwerker nicht online 1

Wer bucht Dienstleister im Internet?

Zu diesen aufgeschlossenen Nutzern gehören größtenteils Menschen im mittleren Alter zwischen 30 und 49 Jahren, wobei sie vor allem Haushaltsdienstleistungen bevorzugen. Der Bitkom-Studie zufolge hat jeder fünfte von ihnen schon einmal eine Hilfskraft aus diesem Bereich per Internet bestellt. Um diese Gruppe bemühen sich größtenteils junge Start-ups, deren Dienstleistungen Nutzer vor allem zu festen Stunden buchen können. Mehr Flexibilität ermöglichen hingegen Vermittlungsplattformen wie „AskCharlie“, „Move24“, „Homebell“ oder „Thermondo“. Wer hier nach Dienstleistern sucht, darf zum Beispiel Wunschtermine angeben, die Dauer der gebuchten Tätigkeit festlegen oder auf Sonderleistungen zugreifen.

Vermittlungsportale bemühen sich um Qualität

Laut Bitkom-Expertin Julia Miosga trügen diese Optionen dazu bei, dass die Nutzer schneller zum ihrem Ziel gelangten und sich von Online-Dienstleistungen überzeugen ließen: „Die mühevolle Suche nach geeigneten Kräften auf diesem schwer zu überblickenden Markt wird dem Kunden auf digitalen Plattformen einfach gemacht“, sagt sie und fügt hinzu: „Die Vermittlung über die Portale der jeweiligen Unternehmen ist außerdem legal. Anders als auf dem Schwarzmarkt sind die Haushaltskräfte versichert, sodass der Schritt der Anmeldung vor Arbeitsbeginn für den Kunden entfällt.“ Weiterhin problematisch sei jedoch, dass solche Angebote bislang nur in Ballungsgebieten zur Verfügung stünden.

Beliebteste Dienstleistungen im Internet

Von den zahlreichen Dienstleistungen finden im Internet einige wenige besonders viel Zuspruch. An der Spitze stehen Nachhilfetätigkeiten, die Menschen zwischen 14 und 29 öfter online in Auftrag geben als die ältere Generation. Unter den Befragten aus dieser Gruppe haben 13 Prozent schon einmal einen Nachhilfelehrer per Internet gebucht. Bei den 30- bis 49-jährigen Probanden waren es hingegen zehn Prozent. Ebenfalls weit oben im Ranking befinden sich Online-Dienstleistungen im Haushalt, zu denen vor allem Reparaturen, Reinigung, Raumpflege und Betreuung von Familienmitgliedern gehören.

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