Markenpiraterie im Internet: Europol sperrt über 45000 Verkaufsportale

Der Online-Handel blüht, und viele wollen von dem Boom profitieren. Unter den Teilnehmern befinden sich jedoch auch sehr viele unseriöse Anbieter, die Markenpiraterie betreiben und die gefälschten Produkte im Internet günstiger verkaufen als die Originale. Um sie aus dem Verkehr zu ziehen, führt die Europol regelmäßig Cyber-Razzien durch. In diesem Jahr gelang es der Polizeibehörde, jede Menge Gegenstände sicherzustellen und sogar einige Betrüger zu verhaften.

Auf den Verkaufsportalen im Internet findet seit einigen Jahren eine regelrechte Überschwemmung von Produktfälschungen statt. Mit diesem Problem hat nicht nur Amazon zu kämpfen. Während der Internetriese aus Seattle in den USA allmählich in die Offensive geht und gerichtlich gegen die Betrüger vorgeht, versuchen in Europa die Behörden, den Markenpiraten das Handwerk zu legen. Erst vor wenigen Tagen führte Europol eine großangelegte und grenzüberschreitende Razzia durch und sperrte daraufhin mehr als 4500 Verkaufsportale, deren Angebot sich ausschließlich aus gefälschten Artikeln zusammensetzte. An der Polizeiaktion wirkten insgesamt 27 Länder mit.

Markenpiraterie im Internet: Europol sperrt über 45000 Verkaufsportale
Markenpiraterie im Internet: Europol sperrt über 45000 Verkaufsportale 1

Fälschungen aus verschiedenen Produktkategorien

Von den Fälschungen betroffen waren in erster Linie Marken, die Luxusartikel, Sportbekleidung, Ersatzteile, Elektronikgeräte sowie Arzneien herstellen. Laut Europol stellen diese Güter eine ernsthafte Gefahr für die Sicherheit und Gesundheit der Käufer dar, vor allem wenn es sich um billige Medikamente handelt. Aus diesem Grund beschlagnahmte die Polizeibehörde insgesamt 3.500 Gegenstände und verhaftete im Zuge der Cyber-Razzia zwölf Menschen. Dafür sorgten hauptsächlich die niederländischen Beamten, die sehr viele gefälschte Markenartikel von Adidas, Nike und Kenzo ausfindig machen konnten.

Markenpiraten boten gefälschte Artikel über soziale Medien an

Für den Verkauf ihrer Fake-Produkte sollen viele Anbieter bevorzugt soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram genutzt haben. Dort konnte Europol auch die meisten Informationen über die nun gesperrten Seiten sammeln. Dabei stellte die Polizeibehörde fest, dass deren Zahl seit einem ähnlichen Einsatz im letzten Jahr deutlich gestiegen sei. Für Europols Direktor Rob Wainwright ist diese Erkenntnis alarmierend, weshalb er an die Kooperationsbereitschaft seriöser E-Commerce-Unternehmen appelliert: „Dieses Ergebnis verdeutlicht, wie effektiv die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden und Partnern aus dem privaten Sektor sind, um das Internet zu einem sicheren Ort für Konsumenten zu machen.“

Letzte Artikel von Eugen (Redakteur) (Alle anzeigen)