Die Deutsche Post will vermehrt elektrische Streetscooter für die Paketzustellung einsetzen

In einigen deutschen Städten können Passanten bereits jetzt beobachten, wie selbstfahrende Roboter die Paketzustellung erledigen. Solche Boten will jetzt auch die Deutsche Post einsetzen, um das kontinuierlich steigende Liefervolumen angemessen bewältigen zu können. Die kleinen „Streetscooter“ stehen schon bereit, jetzt wartet das Unternehmen nur noch darauf, dass auch die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen vorliegen.

Immer mehr Logistik-Unternehmer setzen autonom fahrende Roboter für die Paketzustellung ein, um diese in der Stadtmitte oder auf der letzten Meile effektiver zu machen. Die gleiche Strategie verfolgt nun auch die Deutsche Post. Sie entwickelte ein Elektrofahrzeug, das in Zukunft unter der Bezeichnung „Streetscooter“ den Paketboten unter die Arme greifen soll. Bevor die kleinen Fahrzeuge regelmäßig zum Einsatz kommen, wird das Unternehmen sie zunächst ausprobieren. Wann die Deutsche Post den Test beginnt, ist jedoch noch nicht entschieden. Chef Frank Appel ließ wissen, dass die „Streetscooter“ zwar technisch ausgerüstet und bereits vorhanden seien, doch fehlten weiterhin die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Die Deutsche Post will vermehrt elektrische Streetscooter für die Paketzustellung einsetzen
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Serienfertigung wächst im nächsten Jahr um das Fünffache

Wie die Modelle der anderen Logistik-Dienstleister werden auch die kleinen Elektrofahrzeuge der Deutschen Post die Paketboten begleiten und ihnen mit einer Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometer in die Wohnstraßen folgen. Damit die „Streetscooter“ problemlos ihre Ziele erreichen, ließ das Zustellungsunternehmen sie mit einer modernen Technik und mehreren Sensoren ausstatten. Sie erkennen Gräben, Sperren oder große Steine auf der Straße und sorgen dafür, dass die Roboter früh genug anhalten oder die Hindernisse umfahren. Mit dem Bau der „Streetscooter“ beauftragte die Deutsche Post eine Tochtergesellschaft in Aachen, die bis zum Ende des laufenden Jahres 2.000 Modelle fertigstellen wird. 2017 sollen weitere acht Tausend Fahrzeuge hinzukommen.

Mit dem wachsenden Online-Handel Schritt halten

Dass die Deutsche Post sowohl technisch als auch quantitativ aufrüstet, liegt an dem stetig steigenden Online-Handel und dem daran gekoppelten Zustellungsvolumen. Davon will der Dienstleister genauso wie seine Konkurrenz profitieren. Wenn sich die Prognosen bewahrheiten, werden in der Vorweihnachtszeit alle Logistik-Unternehmen zusammen durchschnittlich 15 Millionen Pakete pro Tag ausliefern müssen. Wer nicht genügend vorbereitet ist, geht im Wettbewerb auf lange Sicht unter. Besonders die Deutsche Post steht unter einem riesigen Druck, weil sie alleine die Hälfte des erwarteten Liefervolumens zu bewältigen hat. Deswegen hat das Unternehmen vorab 10.000 Saisonkräfte eingestellt und viele zusätzliche Fahrzeuge angemietet. Um in den folgenden Jahren noch besser ausgerüstet zu sein und die Herausforderungen mit eigenen Mitteln zu stemmen, hat sich der Dienstleister für den Einsatz von „Streetscootern“ entschieden: „Ich rechne damit, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiterhin ein Mengenwachstum von fünf bis sieben Prozent bei den Paketen haben werden“, erklärt Appel.

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