Digitale Transformation in der Unternehmenskommunikation ist Chefsache

In einer digitalen Welt muss die Unternehmenskommunikation ihre Strategien anpassen. Statt starren Kommunikationsabläufen gilt es flexible und hierarchieübergreifende Strukturen zu entwickeln. Das geht nicht von heute auf morgen, aber der Handel sieht sich in diesem Transformationsprozess schon ganz gut vorangekommen, auch wenn noch Luft nach oben ist. Das Thema Digitalisierung scheint hoch aufgehängt zu sein, denn die Geschäftsführer bieten ihren PR-Abteilungen bei der Umsetzung gute Unterstützung.

Halbe Strecke ist gemacht

Auf einer Skala von 1 bis 10 sehen PR-Verantwortliche von Handel- und Herstellerunternehmen die Umsetzung der Digitalisierung mit einer glatten 5 schon auf halbem Weg. Die Geschäftsführer geben hier sogar noch etwas bessere Noten, im Schnitt 6,18. Diese meinen auch, die PR-Abteilungen bei der Umsetzung digitaler Strategien eher gut zu unterstützen und beurteilen ihr Engagement mit durchschnittlich 6,63. Das scheint eine realistische Einschätzung zu sein, die die PR-Verantwortlichen selbst mit 6,51 Punkten annähernd bestätigen.

EHI-Whitepaper: Digitale Transformation in der Unternehmenskommunikation
Digitale Transformation in der Unternehmenskommunikation ist Chefsache 1

Vertrauen ist die Basis

Social Enterprise-Lösungen* sollen mit Hilfe von Features, die man aus Facebook und Co. kennt, die Kommunikation mit und unter den Mitarbeitern verbessern. Die Kommunikationsexperten gehen davon aus, dass insgesamt mehr kommuniziert wird (7,7) und der Stil dabei informeller wird (7,55). Sie erwarten auch einen leichteren Wissenstransfer (6,92). Die Befürchtung, dass weniger persönliche Kontakte stattfinden, haben sie eher weniger (4,04).

Insgesamt beurteilen sowohl Geschäftsführer als auch PR-Profis den Einsatz von sozialen Medien in der internen Kommunikation eher positiv. Der offene Informationsaustausch helfe dabei, Unternehmensziele besser zu erreichen (GF 6,84/PR 6,12) und verringere das Silodenken einzelner Abteilungen (GF 6,59/PR 6,41). Außerdem würden hierarchische Kommunikationsstrukturen tendenziell an Bedeutung verlieren (GF 5,91/PR 5,29). Befürchtungen, dass diese Form der Kommunikation von der eigentlichen Arbeit ablenken könnte, scheinen eher gering zu sein (GF 4,67/PR 3,96).

Die wichtigste Voraussetzung, um digitale Strategien umzusetzen, ist neben Know-how (8,4) Vertrauen (PR 7,88), so die Kommunikationsprofis. Erst danach folgen auf der Prioritätenliste Ressourcen wie Technologie, Zeit, Personal und finanzielle Mittel. Die Vertrauenskultur finden Geschäftsführer (6,95) und PR (6,45) in ihren Unternehmen gut ausgeprägt, wenngleich auch hier noch Verbesserungspotenzial besteht.

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Datenbasis

Das Whitepaper ‚Digitale Transformation in der Unternehmenskommunikation des Handels‘ basiert auf drei Erhebungen, die im Februar und Juli 2016 erfolgten. An der Erhebung I haben sich die PR-Vertreter aus 97 Handelsunternehmen beteiligt, die meisten davon aus Deutschland, einige aus der Schweiz. Die teilnehmenden deutschen Handelsunternehmen erwirtschaften zusammen einen Nettoumsatz von rund 145 Mrd. Euro – das entspricht einem guten Drittel des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel. Für die Erhebung II wurden Kommunikationsverantwortliche von deutschsprachigen Handelsunternehmen und von Konsumgüterherstellern befragt. An der Untersuchung haben sich insgesamt 101 PR-Vertreter beteiligt, das Common Sample liegt bei rund 50 Prozent. Zu daraus ausgewählten Aspekten wurden in der Erhebung III die Geschäftsführer von deutschsprachigen Handelsunternehmen und Konsumgüterherstellern befragt. An der Untersuchung haben sich insgesamt 265 Geschäftsführer beteiligt.

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* Nutzung von sozialen Medien in der internen Kommunikation

Das Whitepaper „Digitale Transformation in der Unternehmenskommunikation des Handels“ gibt es als kostenloses Download.

 

Frank