Online-Modehandel: Branchenverband ermittelt zweistelliges Umsatzwachstum im ersten Halbjahr

Kein Segment im E-Commerce mit Waren wächst so schnell wie der Handel mit Modeartikeln. Das bestätigen die neun Zahlen für den Zeitraum zwischen Januar und Juni, die der Branchenverband bevh jetzt vorgelegt hat. Während hier das Umsatzplus zweistellig ausfällt, verliert der stationäre Handel weiterhin an Bedeutung.

Im deutschen E-Commerce stellen Bekleidung und Schuhe die größten Kategorien dar, deren Marktanteil sich momentan auf zusammen 27,1 % beläuft. Diese Vorrangstellung wird der Online-Modehandel vermutlich auch weiterhin halten können. Wie der Branchenverband bevh nun mitteilt, erhöhte sich nämlich der Umsatz in diesem Sektor von Januar bis Juni zweistellig. Das größte Wachstum verzeichnet im ersten Halbjahr der Online-Handel mit Bekleidung. Während der Gesamterlös hier um 19,8 Prozent auf 5 Milliarden Euro kletterte, stieg er im Bereich des digitalen Schuhhandels um 14,6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Ähnliche Wachstumsraten lassen sich in dem gesamten Online-Handel mit Waren feststellen, dessen Halbjahresumsatz um 16,7 Prozent nach oben ging. Damit umfasst sein Volumen derzeit 24,5 Milliarden Euro.

Stationärer Handel verliert weiter an Bedeutung

Dass das Wachstum des Online-Modehandels auch nach Abschluss des gesamten Geschäftsjahres zweistellig bleibt, ist sich der Branchenverband sicher. Allerdings werden die Zahlen laut bevh etwas kleiner ausfallen. Momentan geht er von einem Gesamtumsatz von 52,5 Milliarden Euro aus, was ein Plus von 12 Prozent bedeuten würde. Weitaus langsamer soll hingegen der interaktive Handel wachsen, der nicht nur das E-Commerce, sondern auch den Katalogversand und das Teleshopping umfasst. Hier prognostiziert der bevh einen Anstieg um gerade einmal 4 Prozent auf 54,4 Milliarden Euro. Dieses asymmetrische Verhältnis zu Gunsten des Online-Handels begründet der Branchenverband damit, dass die traditionellen Bestellkanäle wie Fax, Telefon oder E-Mail an Bedeutung verlieren. Das wirkt sich nicht zuletzt auf den Umsatz im interaktiven Handel aus, der sich im ersten Halbjahr erwartungsgemäß halbiert hat.

Große Marken und Filialisten sind der Motor des Online-Modehandels

Die Hochkonjunktur des Online-Handels liege laut bevh-Hauptgschäftsführer Christoph Wenk-Fischer darin begründet, dass sich große Marken und Filialisten im E-Fashion-Sektor stärker engagierten als früher: „Durch die Vertikalen kommt mehr Musik rein“. Deswegen werde das E-Commerce mit Mode seiner Meinung nach weiterhin große Erlöse generieren und den stationären Handel weit hinter sich lassen: „Die Markenhersteller werden die stationären Einzelhändler noch stark herausfordern.“ Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei den Kategorien Elektronik und Computer ab, die im Online-Handel mit Waren zu den umsatzstärksten gehören und den Modeartikeln auf den Fersen sind.

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