Zahlen bitte! – Beim Online-Payment geht das Angebot oft an der Nachfrage vorbei

Der Einsatz kundenfreundlicher Zahlungsverfahren ist für den Kaufprozess im E-Commerce entscheidend. Umso erstaunlicher, dass das Angebot an Zahlungsverfahren beim Online-Shopping häufig nicht den Wünschen der Konsumenten entspricht, so ein Ergebnis der neuen ECC-Studie „Payment im E-Commerce“, die erstmals sowohl die Verbraucher- als auch die Händlerperspektive zum Thema Online-Payment detailliert in einer Studie in den Blick nimmt und Anforderungen beider Gruppen gegenüber stellt.

Rechnung, PayPal und Lastschrift bei den Konsumenten vorn

Während – wenig überraschend – unter den Konsumenten die Rechnung bei den Lieblingszahlarten ganz oben rangiert, bieten nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Online-Händler diese auch an. Umgekehrt setzen Händler beim Thema Zahlung am liebsten auf die Vorkasse, aber nur jeder achte Konsument nutzt die Vorkasse gerne für seine Online-Einkäufe. Auch der weitere Vergleich der Präferenzen der Verbraucher mit dem Angebot an Zahlungsverfahren auf Händlerseite zeigt, dass zumindest in Deutschland eine gewisse Diskrepanz besteht: Die Lastschrift, bei den Konsumenten auf Rang drei der beliebtesten Online-Zahlarten gewählt, schafft es bei der Verbreitung unter den Händlern mit 40,7 Prozent gerade einmal auf Platz acht. Einzige Ausnahme ist PayPal: Sowohl bei den Lieblingsverfahren aus Konsumentensicht als auch bezüglich des Angebots der Händler landet PayPal auf Platz zwei. Die bei den Händlern beliebte SOFORT Überweisung (Platz drei) wird von jedem fünften Verbraucher gerne genutzt. In Österreich und der Schweiz hingegen entsprechen sich Angebot und Nachfrage weitestgehend. Hier ist vor allem die hohe Verbreitung und Akzeptanz der Kreditkarte auf Händler- und auf Verbraucherseite auffällig. „Die große Vielfalt an Internetzahlungen ist eine deutsche Besonderheit, die für Händler und Kunden sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellt“, so Prof. Dr. Malte Krüger von der Hochschule Aschaffenburg.

Kreditkarte, PayPal und Lastschrift als guter Kompromiss zwischen Händler und Shopper

Die Zahlungssicherheit, Kosten, Schnelligkeit sowie die Auswirkungen auf die Retourenquote beziehungsweise die Rückerstattungssicherheit im Falle einer Warenrücksendung spielen für Händler und Verbraucher eine Rolle bei der Beurteilung eines Zahlungsverfahrens. Während die Verfahren Vorkasse und Rechnung von beiden Seiten recht unterschiedlich bewertet werden, zeigen die Ergebnisse auch, dass mit der Kreditkarte, PayPal und der Lastschrift Verfahren existieren, die recht weit verbreitet sind und sowohl von Händlern als auch Verbrauchern bezüglich der einzelnen Kriterien ähnlich gut bewertet werden. „Unsere neue Studie zeigt, dass trotz der Neuerungen im Payment-Markt eine Maxime bestehen bleibt: Auch in Sachen Payment müssen sich die Händler auf die Wünsche der Konsumenten einlassen, um keine Kaufabbrüche zu riskieren“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. „Ich freue mich, dass es uns mit dieser Studie gelungen ist, ein detailliertes Bild des Payment-Marktes aus Verbraucher- und Händlersicht zu zeichnen. Mit der internetrepräsentativen Stichprobe von fast 2.000 befragten Online-Shoppern und 901 beteiligten Händlern können wir viele aussagekräftige Informationen zum überaus dynamischen deutschen Payment-Markt bereitstellen.“

Zahlen bitte! – Beim Online-Payment geht das Angebot oft an der Nachfrage vorbei
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Über die Studie

Für die Studie „Payment im E-Commerce – Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Händler und der Verbraucher (IZ 2013)“ wurden insgesamt 1.970 Internetnutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie 901 Online-Händler aus Deutschland online befragt. Im Fokus der Erhebung stehen auf der einen Seite die Nutzungsgewohnheiten und die Beurteilung von Zahlungsverfahren durch Internetnutzer sowie das Angebot und die Bewertung von Zahlungsverfahren auf Seiten der Online-Händler. Damit ist die Studie die einzige Untersuchung am Markt, die beiden Sichtweisen in den Blick nimmt. Insbesondere folgende Fragestellungen standen im Fokus der Untersuchung: Welche Zahlungsverfahren werden von Online-Händlern angeboten und von Konsumenten genutzt? Nach welchen Kriterien wählen Online-Händler ihren Payment-Mix aus und welche Anforderungen haben Shopper an Zahlungsverfahren? Wie werden die einzelnen Zahlungsverfahren von Online-Händlern und Online-Shoppern bewertet? Welche Maßnahmen der Risikosteuerung setzen Händler ein und wie reagieren ihre Kunden darauf? Wie unterscheiden sich die Zahlungsgewohnheiten und Präferenzen der Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz?

Frank