Grenzüberschreitender Handel gewinnt für Internet-Händler immer mehr an Bedeutung

Der internationale Handel im E-Commerce nimmt anhaltend zu. Immer mehr ausländische Online-Händler versuchen, ihre Produkte auf dem deutschen E-Commerce-Markt anzubieten, ebenso wie deutsche Händler zunehmend in anderen Nationen aktiv werden. Durch eine Erhebung hat ibi research an der Universität Regensburg jetzt herausgefunden, wie deutsche Online-Händler beim internationalen Handel vorgehen und welchen Herausforderungen sie sich dabei gegenübersehen.

Grenzüberschreitender Handel gewinnt für Internet-Händler immer mehr an Bedeutung
Grenzüberschreitender Handel gewinnt für Internet-Händler immer mehr an Bedeutung 1

Die Studien-Resultaten zeigen auf, dass schon 67% der befragten deutschen Händler aktiv ins Ausland verkaufen. Weitere 18% verkaufen nicht gezielt in andere Länder, nehmen aber Bestellungen aus dem Ausland entgegen. 8% verkaufen gegenwärtig zwar noch nicht ins Ausland, planen dies aber in naher Zukunft.

Demzufolge verkaufen insgesamt 85% der Online-Händler schon ins Ausland. Bei diesen kommen 20% aller Bestellungen aus dem europäischen Ausland sowie weitere 7% außerhalb Europas.

Die Studie befasst sich ebenfalls mit den Schwierigkeiten des internationalen Handels:

  • 67% der Befragten sehen rechtliche Unsicherheiten als das größte Hindernis an
  • 55% benennen das Angebot des Kundenservice in der jeweiligen Landessprache
  • 48% führen die aufwendige Versandabwicklung an und
  • 38% benennen die Übersetzung der Webseite bzw. des Artikelangebots

Händler, die sich diesen Herausforderungen stellen und über einen Web-Shop ins Ausland exportieren, bevorzugen besonders die Nachbarländer:

  • 89% verkaufen in Österreich,
  • 77% in die Schweiz,
  • 73% in die Niederlande und
  • 72% nach Frankreich.

Dabei passen 55% ihren bestehenden Online-Shop an die ausländischen Gegebenheiten an. 26% betreiben hingegen für einzelne Länder eigene Web-Shops, während 23% an ihrem Shop gar keine Änderungen vornehmen.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Globalisierung wird der grenzüberschreitende Umsatz im Online-Handel in Zukunft weiterhin steigen und ein aktuelles Thema bleiben. Auch auf dem inländischen Markt ist mit wachsender Konkurrenz aus dem Ausland zu rechnen. Unternehmer sollten sich folglich überlegen, in welchen Ländern sie ihre Waren zusätzlich verkaufen könnten. Damit der internationale E-Commerce erfolgreich verläuft, sind jedoch genaue Analysen der Zielmärkte und eine sorgfältige Planung der Auslandsaktivitäten notwendig.

Weitere Ergebnisse:

  • Die Retourenquote im Ausland ist im Schnitt für ausgewählte Zielländer mit 4% deutlich niedriger als in Deutschland mit 12,9%.
  • Um Kunden aus dem Ausland auf ihren Webshop aufmerksam zu machen, nutzen 81% der Online-Händler Suchmaschinen-Optimierung und 50% bezahlte Suchmaschinen-Werbung.
  • 85% der Unternehmen stimmen der Ansicht zu, dass das Auslands-Business immer mehr an Signifikanz gewinnt.