Dessous-Report des internationalen E-Commerce von metoda

Pünktlich zum Valentinstag am 14. Februar wird es im internationalen E-Commerce erotisch. Denn neben Blumen und Pralinen wandern zum Tag der Liebenden gerne auch Dessous in den virtuellen Warenkorb. E-Commerce-Marktforscher metoda hat die Nachfrage in Deutschland, Großbritannien und Frankreich verglichen und den sprichwörtlich kleinen Unterschied gemessen. Stark nachgefragt waren Dessous zuletzt in Deutschland. Die verkaufte Stückzahl lag bei Amazon.de in den Wochen vor dem Valentinstag beinahe doppelt so hoch wie auf Amazon.co.uk. Als Dessous-Muffel outeten sich die Franzosen; auf der Insel muss es hingegen vor allem billig sein.

Die Dessous-Vorlieben der Europäer unterscheiden sich stark

Zum Valentinstag am 14. Februar stellt E-Commerce-Marktforscher metoda das Geschäft mit Korsagen, Negligée und Co. auf den Prüfstand – mit aufschlussreichen Ergebnissen. Betrachtet wurde die Nachfrage in der Kategorie „Damen Unterwäsche & Dessous“ auf den Plattformen Amazon.de, Amazon.co.uk und Amazon.fr zwischen 20. Januar und 11. Februar 2016. Im Fokus dabei die nachfragestärksten Dessous-Produkte der verschiedenen Unterkategorien. Ausgesprochen Dessous-affin zeigte sich die Kundschaft von Amazon.de. Rund 55 Prozent aller gemessen Dessous-Verkäufe wurden im Betrachtungszeitraum über die deutsche Plattform getätigt. Damit setzte Amazon.de fast doppelt so viele Dessous ab wie Amazon.co.uk (31 Prozent) im gleichen Zeitraum verkauft hat. Als Dessous-Muffel outeten sich indes die Franzosen. Beim charmanten westlichen Nachbarn erreichte die Nachfrage zum Valentinstag lediglich rund ein Viertel des deutschen Werts; nur rund 14 Prozent der gesamten Nachfrage wurde auf Amazon.fr gemessen. Auch bei Modellen und Preisen gehen die Geschmäcker weit auseinander.

In der Markenwahl sind sich Franzosen und Deutsche an der Spitze noch einig

Calvin Klein führt sowohl hierzulande als auch in Frankreich die Liste der erfolgreichsten Brands an. Die deutsche Kundschaft entschied sich in rund einem Viertel der Fälle für ein Produkt der hippen US-Marke. In Frankreich streut der Absatz stärker, mit 15,8 Prozent der Nachfrage steht aber auch hier Calvin Klein an erster Stelle. In Großbritannien liegt die Marke Dream Garden vorn. Stark vertreten sind in allen drei Ländern allerdings auch Massenhersteller aus China, die mit Eigenmarken wie z.B. PhilaeEC oder FeelinGirl Erfolge auf dem Dessous-Markt erzielen. Auch preislich agiert die chinesische Konkurrenz dabei offensiv, wie der Preisvergleich zeigen wird.

In Deutschland entfällt der überwiegende Teil der Nachfrage auf die Unterkategorie „Korsagen & Bustiers“. Ganze 68,6 Prozent der Dessous-Verkäufe wurden in dieser Kategorie verzeichnet. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Dessous-Sets, die in Deutschland für 14,5 Prozent der Nachfrage verantwortlich waren. Auch Babydolls (13 Prozent) finden im deutschen E-Commerce ihre Abnehmer. Nur ein Randaspekt ist hierzulande das klassische Negligée (3,8 Prozent).

Im Vergleich zu unseren Nachbarn zeigen sich deutliche Unterschiede. Bei den Stückzahlen belegt Großbritannien den zweiten Rang. Doch mögen es die Briten verspielter. Mit fast 47 Prozent der abgesetzten Produkte sind dort vor allem Babydolls gefragt. Erst auf dem zweiten Platz folgen die in Deutschland so beliebten Korsagen (26 Prozent). Rund ein Fünftel der Nachfrage machte auf den Inseln das Produktsegment Dessous-Sets (20,1 Prozent) aus. Mit lediglich 7,1 Prozent wurde auch in UK bei Negligées die schwächste Nachfrage gemessen.

In Frankreich ist die Situation wieder klarer: 51 Prozent der verkauften Produkte stammten aus dem Korsagen-Sortiment. Gefragt sind aber auch Babydolls. In der Nachfragemessung belegen sie mit 35,7 Prozent den zweiten Platz. Das luftige Nachthemd hat in Frankreich also ganz offenbar eine große Fangemeinde. Dessous-Sets bilden mit 13,3 Prozent das Schlusslicht.

Große Unterschiede gibt es auch bei der Investitionsbereitschaft

Inwieweit der Preis des Dessous-Geschenks Rückschlüsse auf die Beziehung erlaubt, ist allerdings nicht Gegenstand dieser Untersuchung. Sagen lässt sich hingegen, dass die Deutschen im Vergleich zu den Konsumenten in Großbritannien und Frankreich beim Dessous-Kauf ausgesprochen spendabel sind. Im Schnitt haben die Amazon.de-Kunden im Betrachtungszeitraum 19,30 Euro für eines der Top-Ten-Produkte bezahlt. Teuerster Top-Ten-Hit war die „Corsage mit passendem Rock“ von r-dessous für 29,99 Euro, die in Deutschland auf dem sechsten Platz rangiert. Günstigstes Hit-Produkt im Vergleich war eine Korsage von FeelinGirl zum Preis von 10,99 Euro (Platz 7).

Aber auch die Franzosen lassen sich das gewisse Knistern zum Valentinstag etwas kosten. Der Durchschnittspreis der zehn nachfragestärksten Produkte beläuft sich auf 12,60 Euro. Schon auf Rang zwei liegt das teuerste Hit-Produkt, eine Korsage von TDOLAH für 28,99 Euro. In Frankreich kommen aber auch kostengünstige Angebote an. Auf Rang fünf liegt ein Babydoll von Jardin Rêvé für gerade einmal 99 Cent.

Ganz anders die Nachfrage in Großbritannien. Für die britische Kundschaft müssen Dessous offenbar vor allem eines sein: billig. Der Durchschnittspreis der zehn nachfragestärksten Produkte beläuft sich auf umgerechnet lediglich 7,37 Euro – und erreicht damit nur in etwa ein Drittel des deutschen Durchschnittswerts. Nur zwei der Top-Ten-Produkte kosten umgerechnet mehr als zehn Euro. An der Spitze steht eine Korsage von TDOLAH für umgerechnet rund 13 Euro. Billigstes Produkt unter den UK-Topsellern ist erneut ein Babydoll, hier der Marke Wangs Canis, das für umgerechnet schon rund zwei Euro über die virtuelle Ladentheke geht.

Zur Methodik:

Das Data-Science-Team von metoda arbeitet seit mehreren Jahren kontinuierlich an Algorithmen zur Absatzanalyse auf Amazon. Dabei werden täglich die Rankings der relevanten Keywords und die entsprechenden Produktlisten beobachtet und analysiert. In der vorliegenden Untersuchung wurden zwischen 20. Januar und 11. Februar 2016 die nachfragestärksten Produkte im Bereich „Damen Unterwäsche und Dessous“ bei Amazon.de, Amazon.co.uk und Amazon.fr beobachtet. Der leistungsstarke metoda-Algorithmus wertete dabei mehrere Millionen Datenpunkte aus.

Frank