Pay Direct – das deutsche Pendant zu PayPal

An der deutschen Antwort auf PayPal, dem Internet-Bezahldienst, wird aktiv gearbeitet.

Die Großbanken, die Sparkassen sowie die Volksbanken ziehen dafür erstmalig alle an einem Strang. Lange haben die deutschen Banken gebraucht, um einen eigenen Online-Bezahldienst auf die Beine zu stellen und langsam schwimmen ihnen die Felle davon.

Pay Direct, so der Name der Alternativlösung für PayPal, soll im November 2015, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft an den Start gehen. Erste interne Probeläufe sollen in den nächsten Wochen beginnen, kündigt Thomas Ullrich, Vorstand der DZ Bank, gegenüber der Welt am Sonntag an.

Pay Direct funktioniere wie ein Lastschriftverfahren: Das Geld werde unmittelbar vom Girokonto abgebucht. Die User müssten sich via Mail und Passwort registrieren, so Ullrich. Er sieht in der direkten Abwicklung ohne Vermittler einen signifikanten Vorteil für Händler gegenüber PayPal. Das Projekt kostet die drei beteiligten Bankengruppen jeweils rund 25 Millionen Euro und ist erst einmal auf den Internet-Handel ausgerichtet. Auf lange Sicht gesehen sollen jedoch auch mobile Zahlungen im stationären Handel möglich sein. Pay Direkt wollen die Kreditinstitute auch dazu nutzen, Finanzprodukte an den Verbraucher zu bringen. Jede Bank könne selbst entscheiden, ob und welche zusätzlichen Produkte den Kunden offeriert werden sollen.

Pay Direkt wird es sicher nicht einfach haben. Neben dem Konkurrenten PayPal will auch der Bonuscard-Anbieter Payback mit rund 26 Millionen Nutzern in Deutschland in diesem Jahr noch einen eigenen mobilen Bezahldienst starten. Auch die Payback Smartphone-App soll weiterentwickelt werden, sodass die Nutzer dann bargeld- und kontaktlos bezahlen können. In der Payback-Zentrale in München wird die Bezahlfunktion schon erprobt. Wann genau der Bezahldienst an den Start gehen soll ist noch nicht raus.