Kuba-Embargo: PayPal sperrt erneut Händler-Konto

Kurze Zeit, nachdem PayPal der norddeutschen Heavy-Metal-Band COR die Konten sperrte, trifft es nun das Familienunternehmen Teeladen Herzberg aus Brandenburg. Damit geht der Online-Bezahldienst weiter energisch gegen deutsche Händler vor, die mit kubanischen Waren handeln. Der Teeladen Herzberg hatte in seinem Sortiment die Kaffeesorte „Cuba Turquino“ des deutschen Unternehmens Café Cult aus Hamburg.

Teeladen-Besitzer Andy Kukla erklärt gegenüber amerika21.de, dass das Unternehmen Café Cult als Rohmaterial Kaffeebohnen aus Kuba verwendet und verarbeitet. Diese werden dann weiter zu Röst-Kaffee verarbeitet. Diesen deutschen Röst-Kaffee veräußere man mit der Angabe der darin enthaltenen kubanischen Rohbohnen. Das Produkt werde ebenfalls von anderen Händlern über PayPal abgerechnet.

Gleichwohl sperrte die eBay-Tochter PayPal dem Herzberger Teeladen das Konto, am 16. Oktober 2013 vorübergehend, eine Woche später endgültig. Die endgültige Sperrung sei erfolgt, obwohl man das Produkt von der Internetseite entfernt und beteuert habe, den Kaffee nicht mehr über PayPal abzurechnen.

Die Teeladenbesitzer Kukla wollen nun gegen das Verhalten von PayPal vorgehen. Im Web-Shop und über eBay selbst machten die PayPal-Abrechnungen einen Großteil des Umsatzes aus, so der Ladenbesitzer, der jetzt um die wirtschaftliche Zukunft des Drei-Personen-Betriebes fürchtet.

Vor 2 Jahren hatten ähnlich betroffene deutsche Unternehmen mit PayPal vor dem Landgericht in Traunstein einen Vergleich erzielt. Dabei hatten sich die Unternehmen allerdings den Bestimmungen der US-Blockade unterworfen. Sie erklärten sich bereit keine kubanischen Waren mehr über den Online-Bezahldienst begleichen zu lassen.

PayPal begründet als Tochterunternehmen des US-Konzerns eBay sein Verhalten mit der US-Blockade. Die EU hat diese Durchsetzung US-amerikanischer Handelsgesetze in ihren Mitgliedstaaten jedoch ausdrücklich untersagt und sogar unter Strafe gestellt. Allerdings hat bisher kein Händler das ungesetzliche Vorgehen von PayPal und eBay in einem teuren Verfahren vor Gericht ausgefochten. Das liegt auch daran, dass PayPal zwar kämpferisch vorgeht, bei Gegenwehr bis dato aber immer Vergleiche angeboten hat.