Frankreichs Abgeordnete votieren für ein Anti-Amazon-Gesetz

Im Juni 2013 berichteten wir, dass Frankreich die alteingesessenen Buchhandlungen schützen möchte. Aus diesem Grund soll es Online-Händlern verboten werden, bei bereits im Preis herabgesetzten Büchern auch noch Gratisversand anzubieten. Die zirka 3.500 unabhängigen Buchhandlungen in Frankreich hatten sich beschwert, den Dumping-Preisen im Netz nicht mehr standhalten zu können.

Aurelie Filippetti, die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation sprach sich dafür aus, dass die Möglichkeit Rabatt und simultan kostenfreien Versand zu gewähren, zu verbieten sei. „Wir brauchen ein Gesetz hierfür und wir werden auch die Möglichkeit finden, eines einzuführen“.

Vergangene Woche nun wurde von der französischen Nationalversammlung einstimmig für ein solches Gesetz zum Schutz herkömmlicher Buchläden vor Online-Händlern gestimmt. Das Gesetz muss nun noch den Senat passieren und könnte dann ab dem 1. Januar 2014 greifen.

Internet-Giganten wie beispielsweise Amazon wird es damit in Frankreich zukünftig nicht mehr gestattet sein, im Preis schon maximal reduzierte Bücher kostenfrei zu verschicken.

Im Rahmen der französischen Preisbindung dürfen Bücher um bis zu 5% billiger verkauft werden. Darin muss künftig ein möglicher Gratisversand bereits enthalten sein. Die neue Maßnahme gehört zur französischen Buchpreisbindung, die im Jahr 1981 die damalige sozialistische Regierung zum Schutz von kleinen Buchhändlern gegen die Dominanz von Supermarktketten eingeführt hatte.

Abgeordnete von regierenden Sozialisten um François Hollande sowie oppositionellen Konservativen sehen in der Praxis der Internet-Anbieter „Dumping“-Offerten. Amazon Frankreich-Chef Romain Voog hingegen bezeichnete die Bestimmung als „Diskriminierung der Konsumenten im Internet“.

Aber nicht nur Amazon Frankreich wäre von dem neuen Gesetz betroffen. Auch Internet-Händler wie Fnac.com und alle anderen E-Commerce-Akteure müssten sich an die Bestimmung halten.