Rumänische Betrüger trieben ihr Unwesen auf eBay

Rumänische Gauner, die von München und Wien aus operierten, haben insgesamt 61 Opfer aus ganz Europa um insgesamt 458.000 Euro gebracht.

Ein führendes Mitglied der betrügerischen Bande sowie 2 seiner Helfershelfer, mussten sich aus diesem Grund am 25. Februar 2013 vor dem Landgericht München I verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen vor, auf dem Online-Marktplatz eBay fingierte Autoinserate geschaltet zu haben. Die achtköpfige Bande arrangierte auf professionelle Weise auf der Plattform Autogeschäfte, um an das Geld argloser potentieller Kunden zu kommen.

Rumänische Betrüger trieben ihr Unwesen auf eBay
Rumänische Betrüger trieben ihr Unwesen auf eBay 1

Die Bandenmitglieder kamen allesamt aus der rumänischen Stadt Oradea an der rumänischen-ungarischen Grenze. Sie boten zunächst auf eBay in der Kategorie Gebrauchtwagen eine Vielzahl gefälschter Angebote von Fahrzeugen an. Die Polizei konnte via Computerdaten ermitteln, dass sie dann per Mail interessierte Kunden aus Irland, Italien, Frankreich, England und den Niederlanden kontaktierten und in der Folge Kaufverträge abschlossen. Der jeweilige Verkaufspreis für die Autos (zwischen 4.000 und 13.000 Euro) sollten dann auf Konten in München und Wien überwiesen werden. Die Gauner erklärten den Käufern, dass es sich um Sperrkonten handele, die bis zur Fahrzeugauslieferung unberührt blieben.

In Wahrheit reisten Bandenmitglieder jedoch nach München und Wien, um dort die entsprechenden Konten nach und nach bis auf wenige 100,00 Euro leer zu räumen. Die 61 Käufer zahlten zusammen 545.000 Euro auf die Konten ein. Bis zum Eingreifen der Polizei konnten die Gauner jedoch 458.000 Euro abheben.

Schon im Jahr 2008 eröffneten die Betrüger in München bei der Hypo-Vereinsbank, der Stadtsparkasse, der Deutschen Bank und der Dresdner Bank mit falschen Papieren ihre Konten. Vorher hatten die 4 Bandenmitglieder mit ebenfalls gefälschten ungarischen, finnischen und spanischen Ausweisen Scheinwohnsitze in München und Wien angemeldet. Für die Kontoeröffnungen wurden einfach nur die Passfotos ausgetauscht.

Das ergaunerte Geld teilten die Bandenmitglieder unter sich auf. Laut Anklage durften die „Kontoeröffner“ 10% der Gesamtsumme für sich behalten. Dann gaben sie das Geld an den 26-jährigen Mitangeklagten Ioan B. weiter. B. trat in Deutschland anscheinend als eine Art Verwalter auf. Er durfte 20% für sich einbehalten und lieferte das restliche Geld bei seinen Hintermännern um Ioan T. und Calin S. ab.

Auf Empfehlung seines Anwaltes gestand Calin S. seine Gaunereien, was Ioan T. dann auch tat. Jetzt müssen sie für 4,5 Jahre hinter Gitter. Das Verfahren gegen Ioan B. wurde hingegen eingestellt, weil dieser schon in Dresden eine 6-jährige Haftstrafe verbüßt. Ohne die Geständnisse hätte das Gericht alle betrogenen eBay-Kunden als Zeugen einfliegen lassen müssen. Vier andere Bandenmitglieder sind wegen der Betrügereien schon verurteilt worden.