Amazon ist in Warteposition auf dem asiatischen Markt

In Asien und in anderen E-Commerce-Märkten im pazifischen Raum ist Amazon bislang noch kein großer Player. In den Online-Retail-Märkten wie zum Beispiel China und Japan stehen in der Hauptsache die Alibaba Group und Rakuten an den Spitzenpositionen des C2C-Business. Internet Retailer schätzt die Web-Verkäufe in Australien und Asien im Jahr 2012 auf einen Wert von 5,44 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 23,1% entspräche. Damit spielt Amazon zwar auf einem hohen Niveau, ist aber nicht die Nummer 1.

Alibaba dominiert den Online-Handel in  China mit seinen beiden Marktplätzen Taobao and Tmall. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2012, so die Unternehmensangaben, generierten sie 161 Milliarden Dollar mit Internet-Verkäufen. Rakuten ist in Japan mit 11,93 Milliarden Web-Verkäufen in 2011 der größte Player. Zahlen für 2012 gibt es bislang noch nicht.

Amazon ist in Warteposition auf dem asiatischen Markt
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Amazon, derzeit die Nummer 1 in den Internet Retailer Top 500 2012, zeigt bisher jedoch noch keine Eile, eine dominante Position im asiatischen Web-Retail-Markt zu übernehmen, so Scot Wingo, als erfahrener Amazon Beobachter und CEO von ChannelAdvisor.

Stattdessen verhält sich Amazon als geduldiger Beobachter. In der Zwischenzeit fährt der Internetriese damit fort, seine Infrastruktur weiter auszubauen und wartet darauf, dass sich der japanische Verbrauchermarkt von einer schwachen Ökonomie wieder erholt.

Amazon kennt den asiatischen Online-Handel, vor allem in den größeren Ländern. Amazon hat in Japan bereits seit dem Jahr 2000 Online-Verkäufe getätigt und in China seit 2004, als Amazon das Unternehmen Joyo, einen Internet-Buchhändler akquirierte.

Aktuell hat Amazon etwa 25 Verteilerzentren in den asiatischen Schlüsselmärkten, 13 in China, 11 in Japan und eines in Mumbai, Indiens größter Stadt. Amazon diskutiert grundsätzlich seine internationalen Pläne für Business-Entwicklungen nicht. Doch sein Netzwerk der Verteilerzentren in den großen Zentren von China, Indien und Japan lässt vermuten, dass beispielsweise der Lieferservice Amazon Prime zukünftig von hier aus starten wird.

Ein weiterer strategischer Vorteil von Amazon gegenüber anderen asiatischen Retailern: Amazon hat einen bekannten Namen, der für Sicherheit und Vertrauen steht und die Möglichkeit populäre Markenprodukte zu beziehen und anzubieten, so Scot Wingo. Die asiatischen Kunden wissen, dass sie sich auf Amazon verlassen können und Amazon wahrscheinlich die Marken anbieten kann, die sie gerne einkaufen würden. Zudem würden die Amazon-Kunden einen sicheren Online-Bestellprozess, was bei den asiatischen Internetriesen wohl auch nicht immer gewährleistet ist.