eBays neues Bezahlverfahren erst einmal ad acta gelegt

eBay hatte im September 2011 ein Pilotprojekt für ein neues Zahlungsverfahren auf seinem deutschen und österreichischen Online-Marktplatz gestartet. Im Rahmen des neuen Verfahrens zahlten die Käufer den Preis für einen Artikel nicht mehr an den Händler, sondern direkt an eBay und eBay bezahlte den Verkäufer. Bereits Anfang 2012 hagelte es dann bezüglich des umstrittenen neuen Zahlungssystems, das eBay im Sommer 2012 einführen wollte Kritik und eBay äußerte sich in einer Stellungnahme zum neuen System.

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Ungewiss blieb lange auch der Zeitpunkt der Einführung, der im Sommer dann auf das Jahr 2013 verschoben wurde. Vor wenigen Tagen erklärte Deutschland-Chef Dirk Weber gegenüber der Wirtschaftswoche: „Wir haben die Entscheidung getroffen, die Einführung der neuen Zahlungsabwicklung bis auf Weiteres zu verschieben“. Die Entscheidung gelte „über das Jahr 2013 hinaus“. Ob das System überhaupt noch eingesetzt wird, ist damit ungewiss.

Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte verlangt, dass eBay eine Lizenz nach dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) vorweise. eBay wollte daraufhin eine Zulassung der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier), dem Gegenstück zur deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht,  erwerben, wo der zuständige Unternehmensbereich beheimatet ist. Das allerdings schien Schwierigkeiten bereitet zu haben, denn Dirk Weber sagte, dass bedeutende Unbestimmtheiten darüber bestünden, wie die neue Zahlungsabwicklung sowohl den regulatorischen Ansprüchen gerecht werden und zugleich die gewünschten Vorteile für Käufer und Händler bieten könne.

Hintergrund ist, dass die für die Beaufsichtigung von Banken ausgelegten Regeln generell vorsehen, dass Gelder binnen eines Werktages transferiert werden müssen. Doch nach den Regelungen von eBay hätten Privatanbieter mit dem neuen Bezahlverfahren mindestens 7 Tage auf die Überweisung des Geldes warten müssen, was ursprünglich zum Schutz der Käufer angedacht war.

Laut Wirtschaftswoche prüft eBay jetzt andere Möglichkeiten, um die Sicherheit auf dem Online-Marktplatz zu optimieren. Ferner ist inzwischen die Kundenhotline kostenfrei und das Unternehmen möchte eine nicht genannte Anzahl an neuen Kundendienstmitarbeitern einstellen.