Recycling-Commerce ein bedeutendes Business für professionelle Händler

Ganz früher gab es Kleinanzeigen, wo Verbraucher ihre nicht mehr benötigten Gegenstände loswerden konnten. Dann kam eBay und inzwischen ist der Handel mit gebrauchten Waren, der so genannte Re-Commerce-Markt, ein ernstzunehmendes Geschäft professioneller Händler. Auch eBay betreibt mittlerweile über die eBay Sofort-Verkauf-Webseite einen regen Recycling-Commerce oder Re-Commerce.

„Es ist davon auszugehen, dass der Re-Commerce Markt auch in Zukunft weiterhin wachsen wird“, so Thomas Golly, geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Sempora Consulting aus Bad Homburg, die Resultate der neuen Studie zum Thema zusammen. „Die steigende Online-Affinität über alle Altersgruppen hinweg sowie die steigende Zahl an Marktakteuren begünstigen diese Entwicklung.“

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Ergebnisse der Erhebung

53% der befragten Verbraucher gaben an, innerhalb der vergangenen 12 Monate Secondhand-Ware – mit Ausnahme von Kraftfahrzeugen und Immobilien – gekauft zu haben. Bei den 18- bis 34-Jährigen gaben sogar 2 von 3 Befragten an, gebrauchte Artikel erworben zu haben.

Im Vergleich hierzu gaben 45% der Befragten an, in der gleichen Zeit mindestens ein gebrauchtes Produkt verkauft zu haben.

Eine parallel durchgeführte Studie in Großbritannien zeigt ähnliche Werte für den britischen Markt auf. Daraus schließt der Berater, dass sich der Handel mit gebrauchter Ware innerhalb Europas als Alternative zum reinen Handel mit Neuware etabliert hat.

„Re-Commerce ist aufgrund der Vielzahl an Konsumenten und der steigenden Zahl von Händlern, die sowohl online als auch offline aktiv sind, zu einem Multichannel-Wachstumsmarkt geworden. Händler und Hersteller von Neuware sollten den Re-Commerce Markt im Auge behalten, um die Gefahren für das eigene Geschäft zu verstehen, aber auch um Potentiale für das eigene Geschäft zu identifizieren“, rät Thomas Golly.

Bücher sind mit 54% und Kleidung mit 46% der Nennungen die am häufigsten gekauften Zweitehand-Produkte. Weitere oft gekaufte Produktkategorien sind mit

  • 31% CDs
  • 26% DVDs
  • 23% Computer/ Konsolenspiele  sowie
  • Spielzeuge und Möbel

Die am meisten verkauften Secondhand-Produkte sind wiederum mit

  • 46% Bücher
  • 44% Prozent Kleidung
  • jeweils 28% Musik-CDs sowie DVDs

Acht von zehn Befragten konnten mindestens einen Anbieter für den Verkauf von Secondhand-Ware benennen. Hierbei wurden eBay mit 61% und Amazon (35%) mit Abstand am häufigsten genannt, gefolgt von Momox, reBuy und hood.de sowie weiteren Anbietern

Für 85% der Re-Commerce Verkäufer war „entrümpeln“ der vorrangigste Grund für den Verkauf von gebrauchten Waren. 65% wollten demgemäß mit dem Verkauf der gebrauchten Ware Geld verdienen.

Auf die Frage für welchen Zweck das so eingenommene Geld verwendet werden soll, gaben 39% an, das Geld für geplante Neuanschaffungen zu nutzen. 33% wollten das Geld für spätere Anschaffungen sparen.

Die Entscheidung, ob gebrauchte Produkte verkauft, verschenkt oder auch gespendet werden, ist laut Umfrage stark abhängig von der Art der Produktgruppe. So werden Bücher beispielsweise eher verkauft (30%) oder verschenkt (34%), kaum jedoch gespendet (15%). Kleider dagegen werden verstärkt gespendet (32%) und verschenkt (34%).

Bei elektronischen Geräten wie etwa Mobiltelefonen ist wiederum recyceln die am häufigsten gewählte Methode der Entsorgung (30%).

Was die Zukunft anbelangt, bleiben die Verbraucher dem Re-Commerce treu: Sieben von zehn der Befragten sagten, dass sie auch im nächsten Jahr gebrauchte Ware kaufen, 63% planen, Gebrauchtes zu veräußern.