Analysten bewerten die eBay-Aktie überwiegend positiv

Michael Graham und Shawn Rassouli, Analysten von Canaccord Genuity, stufen die Aktie von eBay unverändert mit „hold“ ein. eBay habe eindrucksvolle Q3-Resultate vorgelegt und ein stabiles Wachstum in den Geschäftslinien demonstriert. Das Wachstum des Bruttowarenwertes bei Festpreisangeboten sei stark gewesen. Auch PayPal präsentiere sich in starker Verfassung. Die Planungen für das 4. Quartal 2012 würden etwas gedämpft erscheinen. Im Zuge des für 2013 angehobenen Gewinnes je Aktie auf 2,76 US-Dollar sei das Kursziel von 44,00 auf 50,00 Dollar heraufgesetzt worden.

Die Experten vom „Frankfurter Tagesdienst“ raten bei einem Neueinstieg in die Aktie von eBay mit einem Stopp-Buy-Limit von 49,50 US-Dollar zu handeln. Die Neuausrichtung von eBay habe zwar schon im März 2009 stattgefunden, doch erst 2012 habe diese letztendlich gezündet. Seit Anfang des Jahres hätten sich die Aktien um rund 60% verteuert. Der Q3-Geschäftsbericht demonstriere, dass eBay nach wie vor auf dem richtigen Weg sei. Dass das Papier im nachbörslichen Handel leicht nachgegeben habe, obwohl man die Konsensschätzungen übertroffen habe, sei unter dem Schlagwort „Gewinnmitnahmen“ zu verbuchen. Die positive Entwicklung stehe wie schon in den vergangenen Quartalen auf mehreren Standbeinen. PayPal sei zwar nach wie vor der Motor des Unternehmens, doch auch das Auktions- und Marktplatz-Business laufe gut.
Zwei Kritikpunkte gebe es jedoch auch: Zum einen habe sich der eine oder andere Finanzmann gewünscht, dass der Konzern die Konsensschätzungen eindeutiger überflügele. Nach Ansicht der Experten handle es sich hierbei allerdings um „Jammern auf sehr hohem Niveau“. Der zweite Kritikpunkt liefert der Umstand, dass sich die Unternehmensführung versuchte, die Jahresprognosen zu erhöhen. Diese Vorsicht jedoch sei gut nachvollziehbar.

Die Analysten von S&P Capital IQ stufen die Aktie von eBay weiterhin mit dem Votum „hold“ ein. Das Kursziel werde von 48,00 US-Dollar auf 53,00 US-Dollar erhöht.

Anthony DiClemente, Analyst von Barclays, stuft die Aktie von eBay weiterhin mit „equal-weight“ ein. Die Quartalszahlen von eBay hätten leicht über der Unternehmensvorhersage sowie den Erwartungen von Barclays gelegen. Vor allem die Geschäftsentwicklung bei PayPal sei stark verlaufen. Im Marketplace-Business habe eBay ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen können. Die Zahl der aktiven Nutzer sei insbesondere in den USA, in Großbritannien und in den Emerging Markets [wie China, Indien oder kleinere Staaten in Osteuropa] deutlich angestiegen. Das Europa-Geschäft habe das globale Wachstum dagegen ein wenig gedämpft.
Nach Berechnung der Analysten von Barclays werde eBay in 2012 und 2013 einen Gewinn je Aktie von 2,34 bzw. 2,69 US-Dollar erzielen. Das Kursziel der eBay-Aktie werde von 44,00 Dollar auf 49,00 Dollar angehoben.

Henning Wagener von AC Research rät nach wie vor zum „Kaufen“ der eBay Aktie. Seine Begründung: eBay zähle zu den international führenden Anbietern von Handelsplattformen, interaktiven Marketingservices und Internet- Bezahlservices.
Die Zahlen für das 3. Quartal seien absolut überzeugend gewesen den und hätten insgesamt über den Erwartungen von AC Research gelegen. Zudem schlage eBay nach wie vor Kapital vom Shopping-Boom im Netz. Sowohl bei den Marktplätzen als auch bei PayPal habe sich der Zuwachs der Kunden intensiviert.
Die weiteren Prognosen des Konzerns seien ebenso als positiv zu bewerten. So wird im wichtigen Weihnachtsquartal mit einem Umsatzanstieg auf bis zu 4 Milliarden US-Dollar gerechnet. Nach Ansicht von Wagener erscheine diese Zielvorgabe durchaus möglich.

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung für eBay nach Zahlen zum dritten Quartal auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 58,00 US-Dollar belassen. Analyst Scott Devitt lobte die Entwicklung des Kundenstammes als größten Höhepunkt.
Die Zahl der aktiven Nutzer von eBay sei erstmals seit 5 Jahren wieder zweistellig gewachsen. Diesen Verlauf sollte eBay kurzfristig zumindest bestätigen, wenn nicht sogar weiter ausbauen. Trotz ihrer zuletzt guten Kursentwicklung dürfte dies das eBay-Papier vor fallenden Kursen absichern.
Im Hinblick auf die Geschäfte von PayPal und BillMeLater erklärte Scott Devitt: PayPal habe die Erwartungen bezüglich des Netto-Bezahlvolumens (TPV) erfüllt und Bill Me Later habe seine bei den Transaktionen erzielten Gewinnspannen verbessert. Die E-Commerce-Tochter GSI habe ferner große Fortschritte beim Cross-Selling über die eBay-Plattform gemacht.