Ergebnisse des (N)Onliner Atlas 2012: Fast jeder Vierte nutzt das WWW nicht

Die Internet-Nutzung in Deutschland nimmt kaum noch zu. Gegenwärtig sind 75,6% der Deutschen online, ein Anstieg zum Vorjahr von lediglich 0,9 Prozentpunkten. Das ist das geringste Wachstum seit der Einführung des Internets in Deutschland, so das Resultat des „(N)Onliner Atlas 2012“.

Seit 2001 liefert der (N)ONLINER Atlas der Initiative D21 in Zusammenarbeit mit TNS Infratest und unterstützt von namhaften Sponsoren jährlich auf der Basis großer Fallzahlen belastbare, empirische Informationen zu Onlinern, Offlinern und Nutzungsplanern in Deutschland. Die Studie gehört mit über 30.000 Interviews jährlich von über 14-Jährigen zur deutschlandweit größten Erhebung, die Internet-Nutzung betreffend.

In Deutschland nutzt fast jeder Vierte das World Wide Web nicht. Rund drei Viertel der Deutschen zählen hingegen zu den Internet-Usern, was etwa 53,2 Millionen Menschen ab 14 Jahren entspricht. In der Bevölkerungsgruppe der bis 29-Jährigen sind es mehr als 97%. Besonders bei der älteren Generation müsse die die Bereitschaft anwachsen, das Internet zu nutzen.

Weitere Ergebnisse der Studie

  • Internetnutzung nach Geschlecht

Frauen zeigen ein stärkeres Wachstum des Onliner-Anteils, trotzdem gibt es immer noch deutliche Unterschiede bei der Internetnutzung nach Geschlecht.

2012:   Männer 81,0%          Frauen70,5%
2011:   Männer 80,7%          Frauen 68,9%

  • Internetnutzung nach Altersgruppen

Der Anteil der Internet-Nutzer bei jungen Menschen stagniert, da dort schon ein hoher Sättigungsgrad erreicht ist.
Den größten Zuwachs verzeichnet die Studie in den Gruppen der 60- bis 69-Jährigen sowie in der Altersklasse 70+

2012:

  • 97,7% (14–19 Jahre)
  • 96,9% (20–29 Jahre)
  • 94,1% (30–39 Jahre)
  • 87,9% (40 –49 Jahre)
  • 76,6% (50 –59 Jahre)
  • 60,4% (60 –69 Jahre)
  • 28,2% (70+ Jahre) zum Vergleich 2011: 24,6% 70+ Jahre

Internetnutzung nach Bildung:

Die Erhebung verzeichnet einen stagnierenden Anteil der Internet-Nutzer in der Gruppe mit formal einfacher Bildung und einen überdurchschnittlichen Zuwachs bei Absolventen weiterbildender Schulen ohne Abitur (2012: 80,3% 2011: 78,8%).

Internetnutzung nach Berufstätigkeit:

  • hoher Zuwachs der Internet-Nutzer bei Nicht-Berufstätigen mit erstmals über 60% Onliner in dieser Gruppe.
  • geringer Zuwachs der Internet-Nutzer bei Berufstätigen.

Große Unterschiede gibt es immer noch zwischen den einzelnen Bundesländern:

Auf den ersten Plätzen der Internet-Nutzung stehen:

  • Hamburg mit 80%,
  • Berlin mit 79,8% sowie
  • Bremen mit 79,5%.
  • Baden-Württemberg  78,2%

Auf den letzten Plätzen liegt das Saarland mit 67,4% und Sachsen-Anhalt mit 67,3%. Doch war im Jahr zuvor der Abstand zwischen dem Bundesland mit der höchsten und dem mit der niedrigsten Nutzung noch bei 16 Prozentpunkten, hat er sich auf aktuell auf 13 Prozentpunkte verkleinert.

Wenn auch noch immer die neuen Bundesländer gemeinsam mit dem Saarland im unteren Drittel zu finden sind, so hat sich die Differenz zwischen West und Ost von 6,3 Prozentpunkten 2011 auf 5,9 Prozentpunkte 2012 reduziert.

Auch hinsichtlich des Zuwachses der Internet-Nutzung in den einzelnen Bundesländern gibt der(N)Onliner-Atlas 2012 Aufschluss: Hamburg konnte im Jahresvergleich seine Internet-Nutzung um 3,5 Prozentpunkte steigern und sich so von Platz 5 auf Platz 1 vorarbeiten. In Bremen nahm sie um 0,7 Prozentpunkte ab, deshalb in 2012 Rang 3, wohingegen Berlin seinen zweiten Platz vom Vorjahr halten konnte.

Sachsen-Anhalt liegt zwar auch in 2012 auf dem letzten Platz, doch holte das Bundesland in diesem Jahr um 3,1 Prozentpunkte auf.

Internetnutzung nach Haushaltsnettoeinkommen:

  • Zahl der Internetnutzer in Bevölkerungsgruppen mit Einkommen ab 1.000 Euro stagniert.
  • Überdurchschnittlicher Zuwachs in der Gruppe mit weniger als 1.000 Euro Einkommen.

Und zum Schluss die Art des Internetzugangs in Deutschland:

  • Zahl der Breitbandnutzer wächst erneut
  • deutlicher Rückgang bei Schmalbandnutzern

57,1% der Internet-User verfügen über schnelle Breitbandleitungen (+5 Prozentpunkte im Jahresvergleich). Die meisten davon sind DSL-Anschlüsse. 42,2% der Befragten gehen auf diese Weise ins Internet, im Vorjahr waren es 43,2%. Immer mehr Nutzer entscheiden sich für den Zugang über das TV-Kabel, das von 8,5% der Befragten genutzt wird (2011 5,9%). Über den Mobilfunk gehen von zu Hause aus 5,1% ins Internet, was einem Zuwachs von 2,2% entspricht.