Der Markt für mobile Zahlungen ist in Bewegung oder warum PayPal Zong gekauft hat

eBay hat wie bereits berichtet, das Unternehmen für mobile Zahlungen Zong für 240 Millionen Dollar erworben. Die Transaktion wird voraussichtlich im dritten Quartal 2011 abgeschlossen sein. Zong ist einer der Pioniere in der Welt der mobilen Bezahlungen und bietet den Verbrauchern zusätzlich eine neue des Art des Bezahlens im Internet: Bezahlung über die Mobilfunkrechnung.

Zong wurde 2008 von dem Schweizer David Marcus gegründet. Marcus hatte schon 1996 die Firma GTN Telecom ins Leben gerufen, die er im Jahr 2000 an World Access verkaufte. Daraufhin gründete er Echovox, welche sich mit Mobilfunk-Lösungen für Micro-Billing und Premium SMS-Dienste beschäftigt. Zong entstand 2008 als Spinoff von Echovox und Marcus zog nach Kalifornien, wo Zong seinen Hauptsitz hat. Von dort aus leitet er die Geschicke des Unternehmens.

Einer der Investoren von Zong ist Matrix Partner. Dana Stalder von Matrix-Partner und ehemaliger CTO von PayPal ist bei Zong im Aufsichtsrat. Stalder sagte gegenüber seekingalpha, dass er viel Zeit damit verbracht hat, Finanzdienstleistungs-Technologien zu beobachten und Zong eine seiner ersten Investitionen in der Venture-Welt war. Stalder war von 2001 bis 2004 auch in verantwortlicher Position bei eBay.

Zong landet im vergangenen einen guten Deal, als das Unternehmen zum mobilen Payment-Anbieter für Feacebook Credits wurde und seither für Facebook die virtuelle Währung verkauft.

Ein Konkurrent von Zong ist BOKU, von dem es heißt, dass er ebenso ein Einkaufsziel werden könnte, in diesem Fall jedoch von Apple oder Google.

eBay und PayPal waren in der Vergangenheit auf Einkaufstour, sodass die jüngste Akquisition wenig verwundert. PayPal sieht sich schnell wachsenden Start-Ups wie Square und etablierten Unternehmen wie Google gegenüber. Der Bezahldienst braucht also zusätzliche Technologien um Händler, Verbraucher und lokale Business-Zweige an sich zu binden. PayPal/eBay kauften WHERE oder auch Fig Card, ein mobiles Bezahlunternehmen bei dem in stationären Läden per USB-Gerät gezahlt werden kann.

Zong stellt ein nahtloses Zahlungsprodukt bereit, das zur Verbesserung der Konversionsrate der Online-Händler und der digitalen Güter beitragen kann, denn am Ende sind reibungsfreie Online-Zahlungen das Brot und Butter von PayPal.

PayPals CFO Patrick Dupuis erklärte, dass die Zong-Akquisition eine Erweiterung der Vision darstellt, dass Commerce zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich sein wird. Den 9 Millionen PayPal-Händlern wird damit eine zusätzliche Bezahlquelle angeboten.

Die andere Zugnummer für den Kauf war, dass Zong  eine immens große Reichweite hat: 45 Nationen in 21 verschiedenen Sprachen werden durch Zong abgedeckt. Der Service wird vor allem in den Ländern gut angenommen, in denen der Einsatz der Mobiltelefone sehr hoch ist. Zong soll PayPal zudem dabei unterstützen auch in den Entwicklungsländern Fuß fassen zu können.

Was die Integration von Zong anbelangt, so äußern sich weder Zong noch PayPal zu Details.

Es überrascht auch nicht, dass Dupuis erklärt: „Marcus und sein Team werden in der künftigen Wandlung PayPals eine entscheidende Rolle spielen.“ Stalder bekräftigt die Aussage und meint: „PayPal hat  zusammen mit Zong eine bessere Ausgangsposition um die digitale Brieftasche der Zukunft zu kreieren.“