Christopher Payne auf der Internet Retailer Conference zu eBays Kern-Mission

Christopher Payne, Head of eBay North America, erklärte auf der Internet Retailer Conference (IRCE), dass eBay seine Kern-Mission, nämlich Käufer und Verkäufer zu verbinden, indem man den Warenbestand der lokalen Geschäftezu den Online-Marktplätzen hinzufügt, ausdehnen wird. Auch soziale Kommunikation soll verstärkt Bestandteil des Einkaufs werden.

Es ist wichtig zu wissen, so Payne, dass eBay keine Produkte herstellt, kein Retailer ist und niemals mit seinen Kunden in Konkurrenz treten will (Unterschied zu  Amazon, so Scot Wingo von eBayStrategies). „Wir versuchen einzig und allein Käufer und Händler zusammenzubringen und so den Menschen Möglichkeiten anzubieten.

Zu Beginn der Präsentation legte er folgende Zahlen kurz dar:

  • eBay hat sich von seinen Auktions-Wurzeln weg, hinzu einer Mode-Destination entwickelt und generiert alleine damit etwa 10 Milliarden Dollar.
  • 2010 erzielte eBay 62 Milliarden US-Dollar an Verkaufsvolumen, wobei davon 60% auf den Sofort-Kauf entfielen und 40% auf Versteigerungen.
  • 2008 ging eBay mit seiner ersten mobile App an den Start und mittlerweile ist eBay „a mobile commerce leader”, mit 45 Millionen Downloads seiner mobilen Applikationen. Die im Jahr 2010 generierten 2 Milliarden Dollar via mobile Apps sollen in diesem Jahr verdoppelt werden.
  • Im vierten Quartal 2010 gab es 2,3 Milliarden Suchanfragen für eBay-Artikel.

Zum Thema Mobile sagte Payne:

Der Kunde steht im Zentrum und nicht das Ladengeschäft. Käufer unterscheiden nicht zwischen mobile und PC – sie möchten alle Funktionalitäten in ihrer Hand. Die Leute beginnen den Einkauf vielleicht am PC und beenden ihr Shopping dann über das Handy oder umgekehrt.

Die Kauferfahrungen über die verschiedenen Geräte müssen verbunden werden. Die Menschen tragen ihre Smartphones jederzeit und überall bei sich, sie kaufen mehr, sie bieten – der Aktivitätslevel steigt stetig an.

Der Prozentsatz des Offline-Commerce, der vom Online-Commerce beeinflusst wird, wächst kontinuierlich. Heute liegt der Einfluss des Internets auf den stationären Handel bei 37%. Der Verbraucher entfernt das ‘E’ aus Commerce und möchte nur einkaufen.

50 Milliarden Smartphones wird es bis zum Jahr 2020 geben. eBay nennt das Commerce 3.0 –  ein Schnittpunkt verschiedener Technologien wie Bezahlsysteme, lokalem Einkauf, Werbeaktionen, Shopping-Listen, Social Commerce, Kundenprogrammen oder selbständigem Scannen von Artikeln.

Davor war Commerce 1: die physische Welt mit Cash und Commerce 2  war das Internet mit seiner unglaublichen Auswahl, Zugang 24 Stunden am Tag und der Möglichkeit des Vergleichens.

Zur sozialen Kommunikation zwischen Händlern und Käufern ging er kurz auf ein Feature ein, das demnächst Facebook auf eBay.com integrieren wird. Man kann damit Einkaufslisten gestalten mit Dingen, die man beabsichtigt zu kaufen und diese dann an seine Facebook-Freunde weiterleiten. Sie können dann für einzelne Artikel abstimmen und Verkaufsvorschläge machen.

„Wir bei eBay glauben, dass das Einkaufen sehr „social” ist. Ironischerweise hatte eBay sehr früh Anteil am sozialen Shoppen. Begonnen hat eBay mit Features in der Fashion-App, mit denen man Kauferlebnisse teilen konnte. Danach kam der Internet-Gruppenservice, bei dem man gemeinsam Geschenke einkaufen konnte.  Ein Szenario, das vor 3 Jahren noch nicht möglich war.