Fernsehen wird zunehmend durch digitalen Medien verdrängt

Wie die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom aufzeigt, wollen die meisten Nutzer auf digitale Technologien und neue Medien nicht mehr verzichten. Besonders bei jungen Usern sind Mobiltelefone, Smartphones und Internet inzwischen sogar wichtiger als Fernsehen. Diese Geräte und Online-Medien haben das Fernsehen in Sachen Relevanz von Platz 1 verdrängt.

Gerade Teenager zeigen dabei allerdings auch Suchttendenzen bis hin zu Entzugserscheinungen. „Ohne Smartphones und Co geht es nicht mehr“, sagt Alexander Pfeiffer, Leiter des Beratungsportals Onlinesucht.at gegenüber pressetext. Mediennutzung findet mittlerweile meist parallel und ohne klare Trennung zwischen einzelnen Kanälen statt. Allerdings ist häufig nicht von Sucht zu sprechen, solange etwa die schulische Arbeit erledigt wird, erklärt der Experte. „Hier ist oft ein Generationenkonflikt vorhanden“, so Pfeiffer weiter.

Eltern und Bezugspersonen oder Lehrkräfte sind in der Verantwortung, selbst eine Medienkompetenz zu entwickeln, um sie weitergeben zu können, bevor sie eine solche von ihren Kindern fordern. Bei Facebook ist dem Fachmann nach beispielsweise vielmehr die Freigabe persönlicher Informationen die eigentliche Problematik als die Suchtgefahr. „Selbsterkenntnis sei das Wichtigste meint Pfeiffer, dann sei die Sucht auch therapierbar.

Die Gefühlszustände der Teenager bei Medienentzug reichen von „verärgert, ängstlich, unsicher, nervös, durchgedreht, einsam, unfrei oder deprimiert bis paranoid“. Laut Ofcom verbringen sie deutlich mehr Zeit damit als früher. Für 28 bzw. 26% der 16- bis 24-jährigen User sind Mobiltelefone bzw. das Internet unentbehrlicher als das Fernsehen (23%). In sozialen Netzwerken wie Facebook sind außerdem laufend mehr Anwender zwischen 8 und 12 Jahren registriert, obwohl vonseiten der Betreiber unerwünscht und verboten.