Warum verlässt Lorrie Norrington eBay?

eBay teilte gestern in einer Pressemitteilung den Weggang von Lorrie Norrington, „President of eBay Marketplaces“ und damit für das  internationale Auktionsgeschäft und die E-Commerce-Sites verantwortlich, mit. Überraschend war der Abschied von Lorrie Norrington vielleicht trotzdem nicht, dafür aber doch sehr plötzlich. Überraschend deshalb nicht, weil Norrington bereits Ende des vergangenen Jahres in den Aufsichtsrat von McAfee berufen wurde, und damit eine weltweit agierende E-Commerce-Plattform, deren Wert auf 60 Millionen Dollar geschätzt wird, kontrolliert. Norrington gab damals bekannt, „sich glücklich zu schätzen Teil eines solch innovativen Unternehmens zu sein“. Damit wurde wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt schon ihr Rückzug von eBay eingeläutet.

Zwar werden wie so oft auch hier „familiäre Gründe“ für den Rückzug angegeben, doch Spekulationen, wie beispielsweise die von Stephen Ju, Analyst von RBC Capital Markets gehen davon aus, dass Norrington eBay verlassen musste, weil sich der Umsatz der Online-Marktplätze schlechter entwickelt hat als geplant. eBays verbleibendes  Marktplatz-Team steht in jedem Fall nach dem Abgang der Managerin unter Druck. Unternehmensangaben zufolge soll ein externer Bewerber Norringtons Nachfolge antreten. In der Zwischenzeit berichtet das Marktplatz-Team direkt an CEO John Donahoe.

Bevor Norrington zu eBay kam, war sie Präsidentin und CEO von Shopping.com, einer Online-Einkaufs-Vergleichsseite, die im Jahr 2005 von eBay akquiriert wurde. Lorrie Norrington war  damit seit 2005 bei eBay.  In ihrer Zeit an der Spitze der Marktplätze senkte eBay die Gebühren für Verkäufer und führte die sogenannten „Daily Deals“ ein. In den USA und Großbritannien startete das Unternehmen außerdem einen neuen Käuferschutz: Kunden, die ihre Bestellungen nicht erhalten, wird der Kaufpreis einschließlich der Versandkosten ersetzt. Gleiches gilt für den Fall, dass die Ware anders ausfällt, als vom Verkäufer beschrieben.