Skip McGrath zum immer wiederkehrenden eBay-Sommerloch

Das Business auf dem Online-Marktplatz eBay verlangsamt sich jeden Sommer wieder aufs Neue. In den USA beginnend um den 4. Juli herum bis etwa zum 15. August, wenn die Schule wieder losgeht. Dieses Jahr jedoch gab es das schlimmste Sommerloch, das Skip McGrath in den letzten 10 Jahren, seitdem er auf eBay Geschäfte macht, erlebt hat. Die Verkäufe sind im Vergleich zum selben Zeitraum 2009 noch einmal um 25% zurückgegangen.

Ein Teil kann der sich verlangsamenden Wirtschaft zugeschrieben werden, der andere Teil jedoch liegt laut McGrath in der fehlerhaften eBay-Business-Strategie. eBay befindet sich derzeit in der Endphase der bislang größten Neustrukturierung in der Geschichte des Unternehmens, hat sich aber nicht damit aufgehalten, es all seinen Kunden entsprechend darzubringen. Und obschon eBay auf Milliarden von Dollar an Bargeld sitzt, gibt man kaum Geld für die Werbung aus.

Wenn man Verbraucher fragt, was sie über den Online-Marktplatz eBay wissen, denken die meisten Menschen noch an einen Online-Marktplatz, der weltweit gebrauchte Gegenstände versteigert. Kaum irgendjemand weiß, dass Festpreis-Verkäufe jetzt für über 60%  der eBay- Transaktionen verantwortlich sind und eBay CEO John Donahoe selbst gesagt hat, dass dieser Wert bald die 70%-Marke überschreiten wird, was ja auch das Ziel eBays ist. eBay brauchte eine großangelegte Radio- und Fernsehwerbekampagne um den Verbrauchern zu zeigen, wofür eBay heute steht und um den Kunden die Veränderungen nahezubringen.

eBay macht zwar noch Gewinn, doch kommt der größte Teil dieses Wachstums von der eBay-Tochter PayPal und nicht vom eBay Marktplatz. McGrath würde auch nicht überrascht sein, wenn eBay PayPal als getrennte Gesellschaft ausgliedert, wie man es mit Skype getan hat. Ein PayPal-Börsengang würde selbst in dieser lausigen Investitionsumgebung ein riesiger Erfolg werden.

McGrath  vermutet, dass die Sommerverlangsamung in einer Woche oder zwei enden wird, doch zweifelt er ernstlich daran, dass die Verkäufe auf das Niveau vom Frühjahr zurückkehren werden. Wenn man aber immer noch profitabel verkaufen möchte auf eBay, dann muss man seine Ausgaben minimieren und das geht am schnellsten, indem man die eigenen eBay-Gebühren senkt. Und die reduziert man besten dadurch, dass man nur profitable Produkte anbietet und seine Artikeleinstellungen dahingehend optimiert, dass man in der Hauptsache Schnelldreher einstellt.

Lager-Artikel, die sich nicht gut verkaufen oder keinen Gewinn einbringen, sollte man zu einem Startpreis von einem Dollar einstellen und dann das mitnehmen, was der Kunde dafür zu zahlen bereit ist. Das erhaltene Geld kann man danach in Produkte investieren, die gewinnbringend sind. Ebenso sollte man ein besonderes Augenmerk auf fakultative Gebühren wie zum Beispiel bei den Untertiteln legen und schauen, ob sich diese Ausgaben wirklich lohnen. Verwenden sollte man ebenfalls die von eBay zur Verfügung gestellten Tools um lukrativ Artikel zu listen.

Und, ein Gutes hat das Sommerloch vielleicht doch: Man sollte diese Zeit dazu nutzen alle Artikeleinstellungen zu überprüfen und diese gegebenenfalls zu aktualisieren.