eBay mit steigendem Umsatz, sinkendem Gewinn und 10% mehr verkaufter Artikel in Deutschland

eBay hat am Mittwoch, den 21. Oktober 2009, in San José um 14:00 Uhr Ortszeit, 23:00 Uhr unserer Zeit, die Zahlen für das dritte Quartal 2009 veröffentlicht. Der Umsatz für das dritte Quartal 2009 liegt bei 2,238 Milliarden US-Dollar (Q2 -2009:2,098 Milliarden US-Dollar), was im Jahresvergleich einem Plus von 120,3 Millionen US-Dollar entspricht. Damit steigt der Umsatz um 6%. Die Zahlen liegen damit wieder über den Einschätzungen der Analysten, die einen Umsatz von 2,14 Milliarden Dollar vorhersagten. Das Wachstum des Umsatzes wurde in erster Linie durch das Wachstum von PayPal, Skype, dem Kleinanzeigenmarkt und dem neuen Format des Festpreis-Angebotes herbeigeführt.

Der Netto-Gewinn beläuft sich, auf GAAP-Basis (US-amerikanische Vorschrift der Rechnungslegungsgrundsätze) auf 349,7 Millionen Dollar (Q2- 2009 327,3) oder 0,27 Dollar je Aktie (Q2-2009 0,25 Dollar). Ohne Sondereinflüsse (Non-GAAP-Basis) verbuchte eBay einen Gewinn von 501,5 Millionen Dollar (im Vergleich Q2-2009 478,6 Millionen Dollar) oder 0,38 Dollar und damit 1 Cent höher als von der Wall Street prognostiziert.

Der betriebliche Cash-Flow liegt bei 738,2 Millionen US-Dollar (Q2- 2009 730,7 Millionen US-Dollar). Der Cash-Flow stellt die Nettozuflüsse liquider Mittel aus Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten dar und ist einer der wichtigsten Indikatoren der Zahlungskraft und damit der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens.

John Donahoe kommentierte die Zahlen wie folgt: „Unsere Resultate für das dritte Quartal waren durch PayPal sehr stark, das sehr gut in Schwung gekommen ist und weltweit Marktanteile gewonnen hat. Unser eBay- Kerngeschäft zeigt positive Trends. Wir halten uns an unsere Verpflichtungen, führen unsere Pläne durch und arbeiten cleverer und schneller.“

Die Marktplatz-Einheit, bestehend aus eBay, Shopping.com, StubHub, Kleinanzeigen (ehemals Kijiji) und anderen E-Commerce-Seiten erzielten einen Umsatz 1,4 Milliarden Dollar (Q2- 2009 1,26 Milliarden Dollar), was einem Anstieg von 1% im Jahresvergleich entspricht. Auch hier haben das Festpreis-Format und die Schnelligkeit des Warenumsatzes zu  besseren Zahlen beigetragen. Der Konzern erwirtschaftet etwa 56% seiner Umsätze außerhalb der USA. Der GMV-Wert (Gesamthandelsumsatz), ohne Kraftfahrzeuge, lag hier bei 12,2 Milliarden US-Dollar (Q2-2009: 11,13 Milliarden US-Dollar), was einem im Vergleich zum 3. Quartal 2008 einem Anstieg von 7% entspricht. Der Kleinanzeigenmarkt wuchs um 20%,  was unter anderem dem Ankauf von Den Bla Avis und BilBasen zu zuschreiben ist. Ein weiter andauernder Fokus auf Sicherheit, Vertrauen, Werte und Auswahlmöglichkeiten bei den eBay-Marktplatz-Einheiten, gekoppelt mit Format-Expansionen sollen den weiteren Gesamthandelsumsatz ankurbeln.

Starkes Wachstum verzeichneten das internationale Marktplatzgeschäft, insbesondere in Deutschland und Großbritannien, den beiden europäischen Kernmärkten von eBay. Auf dem deutschen eBay-Marktplatz wurden im dritten Quartal 2009 10 Prozent mehr Artikel verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt betrug das Wachstum im internationalen Marktplatzgeschäft 8 Prozent – getrieben vom starken Geschäft in Deutschland und Großbritannien, dem internationalem Handelsgeschäft in China und dem zu eBay gehörenden Ticket-Händler StubHub.

Die Bezahldienste, allen voran PayPal, hatten ein sehr starkes 3. Quartal mit 688,1 Millionen US-Dollar Umsatz, was einem Anstieg von 15% im Jahresvergleich entspricht. Der Gesamtwert der Zahlungen (TPV) lag bei 17,7 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 19% im Jahresvergleich. Umsatz und das Wachstum des Gesamtwertes der Zahlungen (TPV) wurden durch die immer größer werdende Anerkennung durch die Händler und Verbrauchern erreicht. Außerdem wurde die Penetration der Bezahldienste auf eBay und im gesamten E-Commerce weiter voran getrieben. Durch die Akquisition neuer Händler und die stärkere Einbindung von Bill Me Later soll das Wachstum fortgeführt werden. 

Skype machte einen Umsatz von 185,2 Millionen US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Wachstum von 29% entspricht. Zudem konnte Skype 40,3 Millionen neue Nutzer hinzugewinnen und zählt inzwischen 520,8 Millionen registrierte User. Der Skype Verkauf (65% der Anteile)soll immer noch im 4. Quartal über die Bühne gehen. 

Für das 4. Quartal 2009 erwartet eBay Nettoumsätze zwischen 2,20 und 2,30 Milliarden Dollar mit einem Gewinn pro Aktie zwischen 0,28 bis 0,30 US-Dollar. Die Zahlen wurden ohne Berücksichtigung auf den eventuellen Verkauf von Skype im 4. Quartal festgesetzt.

Nachbörslich hat die eBay-Aktie 7% verloren, da die Anleger von der Prognose auf das 4. Quartal enttäuscht worden sind.