Die Käufer-Verkäufer-Beziehung in Bezug auf den Zahlungsverkehr bei eBay

Mittlerweile sind alle Händler auf dem Online-Marktplatz eBay dazu verpflichtet, Käufern elektronische Bezahlmöglichkeiten anzubieten, sodass die Transaktionen “sicher und bequem? sind. Im letzten Jahr erst wurde diese Änderungen auf dem Markplatz eingeführt und zeitglich damit wurde den Händlern untersagt, Schecks oder andere „Papier-Zahlungen“ zu akzeptieren. eBay hat mit der Neuerung versucht, mehr Sicherheit auf dem Marktplatz zu etablieren, doch leider näherten sie sich der Änderung in einer Art und Weise, die nicht umfassend genug ist, so die Meinung des Autors von The BrewsNews. Aus seinem vereinfachten Blickwinkel gibt es 2 Arten von Drittanbieter-Kanälen:

1. Marktplätze

Beispiele sind Amazon oder Buy.com, hier läuft der direkte Kontakt  bei der Bezahlung über den Plattform-Betreiber. Auf einem Marktplatz läuft der Einkaufsprozess für Käufer in einem Schritt ab. Der Käufer erledigt seinen Einkauf und bezahlt dafür. Ein Einkaufswagen erleichtert das Shopping-Vergnügen und unterstreicht den Einkauf in einem Schritt. Natürlich kann ein Einkaufswagen-System auch bei einem 2-Schritt-Shoppingprozess genutzt werden, sodass die Nutzung eines Einkaufswagens nicht den Einkaufsprozess definiert, sondern eher der Fakt, dass der Artikel nicht „gekauft“ ist, ehe man ihn nicht bezahlt hat. Die Bezahlung des Käufers geht dann direkt an den Marktplatz-Eigner. Somit ist die direkte “Kaufbeziehung? zwischen Marktplatz-Betreiber und Käufer vorhanden, wohingegen der Drittanbieter mehr als Streckenhändler fungiert, der die Bestellung annimmt und ausführt und keine direkte Beziehung zum Kunden hat. Der Marktplatz-Eigner zieht dann von dem gezahlten Betrag seine Gebühren ab und überweist den Restbetrag an den Drittanbieter-Händler. Es gibt also nie eine „Zahlungs-Beziehung“ zwischen Verkäufer und Käufer. Durch den direkten Zahlungs-Kontakt zwischen Marktplatz-Betreiber und Verbraucher hat der Marktplatz-Betreiber klare Vorteile gegenüber den Einkaufsorten wie eBay – jeder kann Artikel cash bezahlen. Verbraucher können hier entweder einen „Code“ bei entsprechenden Dienstleistern erhalten oder sie besorgen sich Gutscheinkarten für Amazon bei CVS Pharmacy oder in Supermärkten. Es gibt noch genügend Menschen, die auf das Online-Shoppen verzichten, wenn sie ihre Kreditkartendaten oder ihre Kontonummern preisgeben müssen. Zudem gibt es auch noch Menschen, die gar keine Kreditkarte besitzen oder ganz spezielle Gründe haben, warum sie cash, per Scheck oder Banküberweisung bezahlen möchten.

2. Sogenannte Venues (lat.: venire = kommen)

Venues sind Einkaufs-Treffpunkte, an denen Menschen zusammen kommen, wie zum Beispiel eBay. Im Gegensatz zu den Marktplätzen wird die Rechnung vom Händler verschickt und nicht dem Plattform-Betreiber. eBay-Käufer (sollten) wissen, dass sie von einem Händler kaufen und nicht bei dem Unternehmen eBay. Die direkte Transaktions-Beziehung ist also zwischen dem Händler und dem Käufer. Der Rechnungsbetrag geht direkt an den Verkäufer und dieser erhält von dem Betreiber der Plattform dann eine Rechnung über zu zahlende Gebühren. Bei einigen Plattformen kann der E-Commerce-Händler auch noch Banküberweisungen oder ähnliches akzeptieren. eBay ist ein eben solcher Einkaufsort, bei nicht der Plattform-Betreiber und der Käufer in direkten Kontakt zueinander stehen, sondern Händler und Käufer. Es gibt also eine „Zahlungs-Beziehung“ zwischen Verkäufer und Käufer. Und eBay hat in der letzten immer wieder deutlich gemacht KEIN Retailer zu sein.

Wie auch immer, eBay scheint sich aber in einer Identitätskrise zu befinden. Zwar ist der direkte Bezahl-Kontakt zwischen Kunde und Verkäufer, aber eBay versucht sich immer mehr in diese Transaktions-Beziehung einzubringen, so als wären sie Marktplatz-Besitzer, respektive eben doch selbst Händler. Als Beispiel: eBay beschränkt die Bezahlmethoden für Händler und das eBay-Logo ist auf allen Rechnungen zu finden, die der Käufer erhält. Ungeachtet dem Einfluss, den eBay auf die Händler ausübt, sind hierdurch auch die Käufer verwirrt und frustriert. So hatte z.B. ein neu registrierter eBay-Käufer Schwierigkeiten damit, das PayPal-System zu verstehen und in der Folge Angst vor möglichen Schwierigkeiten mit eBay. Warum mit eBay? Weil die Rechnung, die er erhalten hat, das Logo von eBay an exponierter Stelle trug und der Käufer davon ausging, dass eBay der Transaktions-Partner sei. Der Käufer realisierte nicht, dass die Rechnung eigentlich von seinem Verkäufer kam, dazu muss jeder Käufer, der auf eBay shoppen möchte, bei der Anmeldung entweder seine Kreditkartendaten oder seine Kontonummer preisgeben. Es ist schon richtig, dass man als Käufer auch für eBay Gutscheinkarten erwerben kann, jedoch kann der Empfänger diese nur dann bei eBay einsetzen, wenn er einen eBay UND einen PayPal-Account nachweisen kann. Also führt uns der Weg wieder zu den Menschen, die ihre Daten nicht verraten möchten oder nicht können, eben weil sie z.B. keine Kreditkarte besitzen. Ergo können sie bei eBay-Händlern nicht einkaufen.

Das Problem ist, dass eBay zwar ein einzigartiger Treffpunkt für Menschen ist, eBay es aber nicht geschafft hat, sein “venue? als wirklichen Verkaufsort richtig zu organisieren. Stattdessen haben sie sich einfach nur zurück gelehnt und die Einnahmen fließen lassen. Als diese dann zurückgingen, hat man schnell die Gebühren erhöht. eBay ließ die Verkäufer für sich arbeiten, anstatt selbst die Ärmel hoch zu krempeln. eBay versucht Strategien zu übernehmen, die auf Marktplätzen gut funktionieren und verpflanzt diese in seine „venue operations“. Die Bezahl-Politik ist nur ein Beispiel dafür. Obwohl man bei eBay bestimmt gute Ideen hat und auch ein paar wichtige Dinge erkennt, müssen sie trotzdem Änderungen herbeiführen, denn die praktische Anwendung und Durchführung der Neuerungen ist definitiv mit Mängeln behaftet. eBay identifiziert einige seiner Probleme, sicherlich nicht alle, und das zumindest ist der erste Schritt. Aber die Lösungen liegen häufig daneben. Es ist auch wahr, dass es viele Mehr-Kanal-Händler gibt, die ihre Wege finden, auf eBay erfolgreich Geschäfte zu machen, aber für viele ist eBay ein Liquidations-Vertriebskanal und kein Hauptverdienst-Kanal.

Der Autor ist der Meinung, dass er als Verkäufer seinen Kunden helfen kann und muss, ihr Wunschobjekt zu erwerben, wo immer sie es möchten und dort wo sie sich am behaglichsten fühlen. Und nicht zu vergessen, wie immer sie bezahlen möchten! Manchmal ist der Ort seiner Wahl eBay, manchmal aber auch nicht. Er stellt fest, dass er, je mehr Änderungen bei eBay Einzug halten, seine allgemeinen Business-Strategien im Internet immer klarer sieht und seine Synergien zwischen den verschieden Marktplätzen und Einkaufs-Treffpunkten so gut sind, dass sein Business immer stärker wird.