Erfahrene Händlerin vergleicht verschiedene Online-Plattformen

Auf TameBay hat Hillary DePiano, bekannt als Autorin und für ihr Stück The Love of Three Oranges, ihre Erfahrungen als langjährige Online-Händlerin aufgeschrieben. Auf eBay verkauft sie bereits online seit 1997, sie hat einen eigenen eBay-Shop, aber sie nutzt auch andere Plattformen. Die 12 Jahre Erfahrung haben die Autorin dazu veranlasst, die einzelnen Online-Plattformen miteinander zu vergleichen. Sie selbst schreibt aber auch täglich über den E-Commerce und den Online-Verkauf in ihrem Blog The Whine Seller und auf Twitter als @hillarydepiano.

„Als ich vor 12 Jahren damit begonnen habe online zu verkaufen, war eBay eine der Plattformen, die ich für meinen Handel nutzte. Während viele der Orte auf denen ich meine Waren anbot nicht mehr existieren, möchte ich den Lesern einen kurzen Überblick darüber geben, was ich auf meiner Reise durch das Internet so erlebte. Ich möchte noch hinzufügen, dass ich in den USA zu Hause bin und neue und Vintage-Artikel anbiete. Sollte es bestimmte Plattformen geben, die für einen bestimmten Typus Ware besser funktionieren, so werde ich in der Aufstellung darauf hinweisen. Von all den Plattformen, auf denen ich bereits meine Produkte angeboten habe, halte ich die nachfolgenden für die wichtigsten:

eBay

Von Anfang an stach eBay aus den hunderten von Auktionsseiten als die beste Webseite hervor. Der Marktplatz entwickelte sich weiter, fügte neue Features hinzu, sodass sich eBay im Laufe der Jahre zum besten Online-Marktplatz unter den vielen Seiten entwickelte. Er war interessant, wenn es darum ging, neue, gebrauchte oder Sammlerartikel zu veräußern. eBay hat auch nicht nur eine Vielzahl von Tools kreiert, mit denen eBay-User effizient einstellen, editieren, kaufen oder verkaufen konnten, nein es gab ebenso Unternehmen, die einen unterstützten, oder Drittanbieter, die zusätzliche Tools anboten, wenn man sie benötigte. Auch wenn ich die anderen Unternehmen noch beschreiben werde, bleibt eBay trotz aller Änderungen und den Gebührenerhöhungen im Laufe der Jahre durchweg ein profitabler Ort, um seine Waren, ob alt oder neu, anzubieten.

Amazon

Es ist schwierig, über Amazon als eine einzelne Einheit zu schreiben, da Händler, die auf der Seite Waren anbieten, recht schnell verstehen, dass es viele Arten des Verkaufs auf Amazon gibt. Amazon Marktplatz (kostenfreier Account) ist ausgezeichnet, um Media-Artikel zu veräußern. Ähnlich wie bei Half.com kann man problemlos diese Waren mit einer kurzen Beschreibung und dem Preis einstellen. Die Vorteile hier liegen darin, dass man nur dann Gebühren zahlt, wenn der Artikel verkauft wird und der relativ kurze Prozess, um die Artikel einzustellen. Nachteile jedoch gibt es eine Menge. Das größte Problem ist, dass viele Käufer das Marktplatz-System nicht verstehen und dieselben Fristen wie bei einem Verkauf auf Amazon.com erwarten, was häufig zu Missverständnissen beim Versenden der Ware führt und folglich zu schlechtem Feedback. Amazon Marketplace Pro ist ein Programm, das für Fulfillment by Amazon (FBA) in Frage kommt. FBA bietet den Händlern die Möglichkeit, über Amazon ihre Waren lagern zu lassen. Produkte die hierüber verkauft werden, erscheinen zusätzlich auf Amazon Marketplace Pro und werden über SuperSaverShipping oder andere Amazon Spediteure verschickt. Während einige Verkäufer darauf schwören, hält andere Händler wiederum der Preis davon ab. 30 Dollar zahlt man monatlich für den Service und zusätzlich eine Gebühr je nach Lagergröße. Für mein Business wäre das nicht profitabel. Amazon Advantage ist ein ähnliches Programm wie Marketplace Pro mit FBA. Der Vorteil hier: Amazon lagert zwar auch die Waren für die Händler ein, aber diesmal zu einer Gebühr von 30 US-Dollar pro Jahr. Restriktionen bei diesem Programm: Man muss selbst der Rechteinhaber der Dinge sein, die man über Amazon Advantage anbietet. Booksurge, CreateSpace und the Kindle sind andere Möglichkeiten auf Amazon zu verkaufen. Händler, die Videos oder Audiowaren sowie geschriebene Inhalte anbieten, sind hier richtig. In der Gesamtheit betrachtet ist Amazon ein guter Vertriebskanal, wenn man Media-Artikel in seinem Sortiment hat. Liegt jedoch der Amazon Listenpreis unter dem Preis, den man gerne erzielen möchte, dann sollte man auf eine andere Plattform ausweichen. Als Händler wird man nämlich nie in der Lage sein mit Amazon zu konkurrieren, ganz gleich wie viel Amazon sie in ihrer Welt „spielen“ lässt. Und das ist auch ein Element, bei dem man sich als Verkäufer auf Amazon unwohl fühlt. Bietet man die gleichen Sachen an wie Amazon selbst, dann wird immer dem Artikel von Amazon der Vorrang gegeben. Der Händlerpreis wird unterboten und der eigene Artikel immer besser beworben. Hat man Waren mit denen man Amazon im Preis schlagen kann oder ausgefallene Sachen, dann kann Amazon ein guter Marktplatz sein.

Half.com

Dass die Artikeleinstellungen von Half.com, eine Tochter von eBay, auf eBay angezeigt werden, war das Beste und zugleich das Schlechteste, was der Plattform passieren konnte. Zwar haben die Artikel von Half.com nun eine breitgestreutere Sichtbarkeit, was von Vorteil ist, auf der anderen Seite gestaltet es sich mit den neueingeführten eBay-Regeln, wie dem Gratisversand, etwas schwieriger. Oft müssen die Verkäufer ihre Artikel auf eBay anstatt auf Half.com einstellen, werden jedoch auf der gleichen Ergebnisseite angezeigt, egal auf welcher Webseite sie ursprünglich eingestellt wurden.Wie auch immer, wenn Amazon schon unter ihrem Artikelpreis liegt, dann ist Half.com eine gute Alternative und ohne Vorabgebühren.

Overstock Auctions

Am Anfang hat mich Overstock wirklich beeindruckt. Als eBay PowerSeller sind sie an mich herangetreten bevor die Seite überhaupt ihre Pforten öffnete. Sie ließen mich die Seite während der Beta-Phase nutzen. Sie reservierten mir auch meinen eBay-Usernamen und gaben mir ein beträchtliches Guthaben für zukünftige Gebühren. Sie kauften meine Loyalität und überzeugten mich davon, dass sie die Webseite schlechthin seien. Ich transferierte auch sofort einen Teil meiner Lagerartikel zu Overstock, stellte aber auch auf eBay ein, um zu sehen, wo sich die Artikel zuerst verkaufen lassen: Ich habe noch nicht einmal meine anfänglichen Gebühren-Kredite verbraucht. Ich versuchte zu Hoch-Zeiten meine Artikel zu verkaufen, probierte jegliche Warenart aus, weil ich doch mit meinen Guthaben experimentieren konnte. Fazit: Ich habe NIE ein Teil veräußert in all dieser Zeit. Selbst unsere Artikel, die sich sonst bestens verkauft haben und auf eBay ständig ausverkauft waren, konnte ich bei Overstock nicht an den Mann oder die Frau bringen. Als dann auf Overstock bevorzugt Neuwaren und keine Sammlerstücke mehr angeboten wurden, war ich dann endlich weg. Für Händler, die nur Neuwaren veräußern mag Overstock eine gewinnbringende Adresse sein. Für uns hat sich Overstock nicht gelohnt. Overstock hat sein Bestes gegeben um Verkäufer von eBay weg zu locken, mit Gebühren-Krediten und reservierten Nutzer-Namen. Was sie allerdings nie geschafft haben war, auch für potentielle Käufer die Plattform attraktiv zu gestalten.

Bonanzle, eBid, ePier, iOffer

Alle 3 Seiten habe ich ausprobiert und keine war ein profitabler Marktplatz. Manche Ideen sind nicht schlecht, wie Bonanzles Bonanzas Event-Verkäufe, eBid’s Lifetime Mitgliedschaft, die garantiert, dass man niemals Gebühren zahlen muss oder iOffers Import Tools. Jede dieser Seiten hat verschiedene Ideen und hier und da witzige Details, das mag ich. Schlussendlich kann man aber alle in einen Topf werfen, denn sie leiden alle unter demselben Problem wie Overstock – keine Käufer! Das heißt zwar nicht, dass sie sich in der Zukunft nicht steigern können, für den Moment jedoch gibt es einfach keinen Handelsverkehr. Stelle ich die gleichen Produkte bei eBay und den anderen Seiten ein, setze den Preis für den eBay-Artikel höher an, um die Gebühren abzudecken und der Artikel geht zu erst bei eBay oder Amazon weg, dann verkaufe ich doch da, wo mein Artikel zuerst weggeht. Das andere Problem ist der Zeitfaktor beim Einstellen von Artikeln auf den anderen Seiten. eBay ist nun schon so lange dabei, dass sie eine große Anzahl an Tools anbieten, die einem die Arbeit erleichtern. Und zwar so schnell und effizient wie möglich. Auf den neueren Seiten ist der Einstell- und Verkaufsprozess sehr viel langsamer und sehr viel manueller auszuführen. Klar, würde der Abverkauf hier schneller von statten gehen würde ich die Extra-Zeit sogar auf mich nehmen, da dies nicht der Fall ist, bleibe ich bei eBay.

Seltsam genug, aber die Nicht-eBay-Plattformen auf denen wir die größten Erfolge hatten, waren die Yahoo und Amazon Auktion Programme, die allerdings mittlerweile nicht mehr bestehen. Auch wenn keine der beiden Plattformen an das Verkaufsvolumen von eBay herankam, so hatten wir doch konstante Verkäufe.