Unstimmigkeiten zwischen eBay und AuctionBytes

eBay musste in der letzten Zeit einen nicht zu verachtenden Abgang von unglücklichen Mitgliedern verzeichnen, vor allem seitdem man damit begann, Änderungen in großer Zahl und sehr schnell auf dem Online-Marktplatz vorzunehmen. Jetzt hat eBay wohl auch noch Ärger mit AuctionBytes, einer Webseite, die unter anderem über eBay und den elektronischen Handel allgemein berichtet und ungefähr eine halbe Million Besucher jeden Monat anzieht.

Auslöser der Unstimmigkeiten war ein Blog-Post mit dem Titel: “Spin City: eBay Struggles to Control the Message?, der von AuctionBytes-Gründer David Steiner verfasst worden ist. AuctionBytes berichtet seit 10 Jahren über eBay, viele betrachten die Seite als „Pro-eBay“, andere wiederum halten sie für „Anti-eBay“. David Steiner selbst erklärt, dass man weder noch ist. Man hat nur versucht, in den letzten Jahren beständig und gleichbleibend aus der Händler-Perspektive zu berichten und versucht von eBay Antworten zu bekommen, die im Interesse der Verkäufer und der Gesamtheit der Community lagen. Steiner erklärt allerdings auch, dass nach dem Amtsantritt von John Donahoe als CEO, „eine greifbare Verschiebung in der Kommunikation“ festzustellen gewesen sei.

Im folgenden Auszüge aus dem Artikel David Steiners: Steiner berichtet über mehrere Ereignisse ausführlich, bei denen er fand, dass eBay mauerte, oder sich nur ein “entschieden einseitiger” Dialog mit ihm und seiner Frau, AuctionBytes Redakteurin Ina Steiner, bot. David Steiner verdeutlicht: „In den letzten Jahren hatten wir die Möglichkeit, mit einer großen Anzahl von PR-Leuten bei eBay zusammen zu arbeiten. Zwei spezielle Mitarbeiter aus dem PR-Team – Kevin Pursglove und Hani Durzy – waren zähe, aber sehr kenntnisreiche Mitarbeiter für das Unternehmen. Sie beide trugen oft die Hauptlast der Commnuity und manchmal auch die von uns. Trotzdem blieben sie immer professionell und hilfsbereit. Als Jose Mallabo als „Director of Corporate Communications“ Anfang 2008 seinen Dienst antrat, konnte man eine direkte Veränderung spüren. In einer seiner ersten Antworten auf eine Anfrage von Ina antwortete Mallabo per E-Mail: „Ich werde das nun als eine Gelegenheit nutzen, einige weitergehende Erwartungen klarzustellen. Obwohl wir es sehr wohl verstehen, dass diese Pannen [bei eBay] für Ihre Leser von großer Bedeutung sind – und wir es sicher schätzen, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken – können wir Ihnen nicht garantieren, dass wir Ihnen eine Antwort auf alle Probleme geben werden. Sind die Störfälle von einer Größe, dass eine kritische Anzahl der eBay-Nutzer davon betroffen ist, dann werden wir diese im System-Board veröffentlichen. Wenn nicht, werden wir uns sehr darum bemühen, die Antworten für Sie in einem vernünftigen Zeitrahmen ausfindig zu machen.“ Steiner hierzu: Es war eine interessante Antwort, vor allem da unsere Leser einen großen Teil der eBay-Händler abdecken. Zudem sind sie meist die ersten, die über Probleme aller Art auf der eBay-Webseite berichten. Wir bedankten uns für die Antwort und erklärten gleichzeitig, dass wir weiterhin Störfälle direkt auf unserer Webseite bekanntgeben würden. Ferner luden wir Mallabo dazu ein, sich zu jeder Zeit auf unserer Seite bei den Kommentaren äußern zu können. Seit diesem Zeitpunkt war der Dialog mit eBay sehr einseitig.

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurde Ina mehrfach für den “Ton? in ihren Artikeln von Mitarbeitern des PR-Teams gescholten. Als Ina dann noch ein Angebot von Usher Lieberman, einen von eBay bezahlten Flug nach Kalifornien zugunsten eines Telefongesprächs ablehnte, wurde ihr die vorab schon angekündigte Verweigerung des Zugangs zu eBay-Offiziellen komplett verwehrt. Auf einen Beitrag Inas letzte Woche über Drittanbieter-Checkout hat Usher Lieberman mit einer Mail reagiert. Anstatt Ina anzurufen, um einige Punkte in ihrem Artikel mit ihr abzuklären schrieb Lieberman: „Wir werden in Kürze eine Mitteilung auf dem „AB Board“ herausgeben, in der wir klarstellen werden, dass Sie zu dem Thema einige Punkte missverstanden haben. …“ Inas wiederholte Bitten auf Klarstellung und eine Antwort von Seiten Liebermans blieben ungehört und endeten schließlich diesem Artikel: eBay: Nothing More to Say on Third Party Checkout.

Im Kontrast zu dem oben Beschriebenen ist das PR-Team von PayPal seit dem ersten Tag verantwortungsvoll, professionell und kooperativ. Das hat sich auch bisher noch nicht geändert. Es gab ebenso immer wieder eBay-Manager, die mit uns zusammengearbeitet haben und uns jegliche Hilfen, die wir brauchten, um unsere Leser zu informieren, an die Hand gaben. Oft genug haben wir auch gesagt, dass es diese Art der Kommunikation ist, die wir brauchen und schätzen. eBays momentanes PR-Team scheint entschlossen zu sein zu mauern, anstatt seinen Mitgliedern mit wertvollen Hilfen zur Seite zu stehen.

Selbst eBay sehr nahestehende Personen, wie beispielsweise Jim Griffith, den Ina im letzten Dezember interviewte, sehen einen definitiven Verfall in der Kommunikation bei eBay. Griffith erklärte damals, dass „man sich mehr mitteilen müsse, mehr Transparenz und Zugang zu den Daten zur Verfügung stellen sollte, da die eBay-Verkäufer diese Informationen dringend brauchen, um ihre Geschäfte bestmöglich führen zu können“.

Steiner weiter: Alle auf unserer Seite veröffentlichten Artikel über den Online-Marktplatz sind entweder aus öffentlichen Ankündigungen verfügbar oder werden uns aus unseren eigenen Quellen zugesandt. AuctionBytes hat eBay immer die Möglichkeit gegeben, ihren Blickwinkel zu Themen und Problemen, über die wir schrieben, darzustellen. Wenn eBay uns nun die Informationen verweigert, nehmen wir es als “Business as usual.”  Unser größtes Interesse liegt immer noch darin, rechtzeitig Informationen über Änderungen zu bekommen, um diese dann den Händlern mitteilen zu können, da die Händler am ehesten von Neuerungen betroffen sind.

eBay-Sprecher Alan Marks wird wie folgt im Wall Street Journal Blog zitiert: „Unser Unternehmen hätte sich vor allem in der ersten Jahreshälfte 2008 mehr Mühe geben können, die Kommunikation mit den Händlern betreffend.“ Er bestand allerdings auch auf der Feststellung, dasssich „nichts geändert“ habe, was eBays Engagement die Kommunikation mit den Händlern betreffend anginge, seit John Donahoe als CEO amtiere. Wenn sich etwas verändert hat, dann ist es die Transparenz des Unternehmens, und er verwies auf das abgegebene Versprechen, Veränderungen nur noch zweimal jährlich einzuführen.

Tamebay, eine englische Webseite, die ebenso Nachrichten über eBay publiziert, hat in seinem Blog die Unstimmigkeiten zwischen AuctionsBytes und eBay aufgenommen und erklärt: “… . Sollte das PR-Team von eBay Großbritannien unseren Beitrag lesen, wir versprechen nett zu sein (auch, wenn wir mit euch nicht einer Meinung sind), dafür erhalten wir im Gegenzug lebenslang kostenfreie Einstellungen (okay, ich mache Witze, die Gebühren sind derzeit so niedrig, es würde eh keinen Unterschied machen, deshalb  werden wir auch weiterhin das schreiben, was wir denken).