Wie wird sich das Geschäft von eBay entwickeln – Aktie kaufen oder nicht?

Die Frage nach dem Kauf der eBay-Aktie versucht Chris Krasowski von WC Power Tech Fund mit folgendem Statement zu beantworten: Mit der Bekanntgabe der Zahlen von eBay zum ersten Quartal, aber auch dem sensationellen Erfolg des Elektronik-Lieblings Apple, wurde eine Reihe von doch noch positiven Umsatzberichten herausgegeben, zumal keiner mit den Ergebnissen bei eBay gerechnet hätte.

Das Auktions-Business von eBay schleicht seit einer geraumen Zeit vor sich hin, auch schon vor der Rezession, so dass der Vierteljahresbericht das war, was man bei eBay und der Wall Street vielleicht brauchte, um noch einmal die Kurve zu kriegen. Das Unternehmen eBay zieht gerade in seinem Business die Zügel an, um dann doch wieder der einzig wahre, weltweite Online-Aktionär zu werden. Am deutlichsten wurde dies als das Management den Börsengang Skypes verkündete, um damit einen Geschäftsbereich, der zusammen mit eBay nicht funktionierte, auf eigenen Füßen stehen zu lassen. Die Akquisition von Gmarket soll dazu beitragen im Auktions-Geschäft in neue Märkte einzudringen und der Verkauf von StumpleUpon bringt frisches Geld. Diese kürzlich getätigten Mitteilungen bedeuten nichts anderes, als das wieder etwas Leben in das „langweilige“ eBay-Papier gebracht wird, was dann ja auch tatsächlich geschah.

Den Investoren huschte bei der nachbörslichen Notierung der Aktie wohl eher ein Lachen über das Gesicht, als bei der Veröffentlichung der immer noch soliden Zahlen. Wo aber kommt die Stärke eBays her? PayPal, Skype und der Kleinanzeigenmarkt haben eBay zu den Resultaten verholfen. Sie waren die treibenden Kräfte, um eBay im Jahresvergleich nicht zu schlecht dastehen zu lassen, denn das Auktions-Geschäft alleine gesehen kann man nicht direkt als solide bezeichnen. Skype wuchs um 21% und PayPal um 11%, wohingegen eBays Kerngeschäft – die Auktionen – in der Hauptsache rückläufig ist. Investoren werden dies in erster Linie natürlich der schwächelnden Konjunktur ankreiden. Zugegeben das Online-Auktions-Business sieht nicht gerade fantastisch aus, aber mit einer Erholung der Ökonomie liegt die Hoffnung natürlich darin, dass dieser Geschäftszweig sich wieder regeneriert.

Wenn eBay nun mehr Märkte erschließt, wird die zusätzliche internationale Reichweite der Marke eBay dafür sorgen, dass die Einnahmen sich ebenfalls erhöhen. Durch die Ansammlung von Einkaufs-und Webseiten, einschließlich Shopping.com und Stubhub.com, arbeitet eBay in speziellen Nischen, die es für Start-Ups oder kleinere Wettbewerber schwierig machen wird mitzuhalten. Der Kleinanzeigenmarkt wurde von eBay ebenso in Angriff genommen, was eine Wachstumssteigerung von 23% im Jahresvergleich mit sich brachte.

All diese Punkte zusammengenommen, wird die Vision von eBay CEO John Donahoe, in einem 3-Jahresplan die Dinge wieder ans Laufen zu bekommen, immer wahrscheinlicher. Fazit: Es mag faszinierend sein in den Wertpapier-Markt von eBay morgen einzusteigen, ideal ist es aber noch nicht. Die Zahlen allerdings und auch die damit zusammen herausgebrachte Leitlinie zeigen, die eBay-Uhr tickt noch sehr laut und muss auf alle Fälle beobachtet werden.