Chef von Buy.com zur Partnerschaft mit eBay

Das Abkommen zwischen eBay und Buy.com erhitzte die eBay-Gemüter. Die New York Times schrieb dazu: Die im Mai diesen Jahres bekannt gewordene Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Internet-Händler Buy.com habe klar gezeigt, dass sich die eBay-Unternehmens-Strategie in letzter Zeit geändert habe. eBay wende sich verstärkt von seinem anfänglichen Muster einer Versteigerungsplattform ab und räume Großhändlern einen größeren Stellenwert ein.

Jetzt hat sich der Chef von Buy.com, Neel Grover, zum ersten Mal in der amerikanischen Presse dazu geäußert. Er sieht in dem Deal auch einen positiven Effekt für kleinere Händler Verkäufer, denn, so Grover: „Durch den größeren Handelsverkehr können auch kleine und mittlere Händler profitieren. Viele Blogs waren voll mit Beschwerden über den Wettbewerber, den eBay den Händlern vor die Füße gesetzt hat, aber vielleicht kann man auch etwas Positives daraus ziehen, denn nicht alle kaufen Waren von Buy.com.“

Auch war in einem, von einem Wirtschaftsstudenten geschriebenen Blog zu lesen, dass er nicht mit ansehen kann, wie sich eBay in eins der vielen langweiligen Shopping-Portale verwandelt, wo er doch früher der „Volks-Online-Marktplatz“ war.
Buy.com hat den Deal mit eBay abgeschlossen, um von den vielen Besuchern zu profitieren und eBay um noch mehr Verbraucher auf die Webseite zu ziehen, als das in den letzten Jahren nur durch Auktionen der Fall war.

Grover weiter: „eBay hat den höchsten Verbraucher-Prozentsatz beim E-Commerce-Handelsverkehr und wir leider ohne eBay zu wenig.“ Das Abkommen mit eBay wurde schon zu Zeiten von Meg Whitmann in Angriff genommen, gestartet aber erst im April zu Donahoes Antritt, so dass vielleicht auch nicht alles Donahoe in die Schuhe geschoben werden kann. Wie viel Geld Buy.com bei eBay „verdient“, darüber schweigt sich der Chef noch aus. Nur soviel: „Ich denke, dass unser Online-Geschäft durch diese Partnerschaft nach oben gehen wird.“

Die Kooperation hat natürlich auch Einfluss auf eBay und die New York Times schrieb: „…Die goldene Ära der kleinen Händler ist wahrscheinlich vorbei.“ Puristen argumentieren, dass der Buy.com Deal die fundamentalen Werte von eBay in den Schmutz ziehe und „big guys“ einen klaren Vorteil gäbe.

Randy Smythe erklärte: „Die größeren Händler wollten die gleichen Rechte wie Buy.com – je größer das Volumen der Artikeleinstellungen, um so geringer die Gebühren. eBay aber holte sich jemanden von außen, anstatt unter seinen Leuten zu schauen. Nachdem der Ärger zu groß wurde haben sie wenigstens den Diamond-Status für PowerSeller eingeführt. Aber auch hier könnte man die Anforderungen noch etwas lockern. Käufer wollen die „schwer-zu-finden“ Gegenstände auf eBay, dass ist es, warum sie sich dort aufhalten und wohlfühlen“, so Smythe.

Buy.com-Chef Grover verteidigt die Partnerschaft und versucht die Unruhen abzuschwächen: „Ehrlich gesagt, ja es gibt Verkäufer die sich bestimmt Sorgen machen müssen. Denn viele zahlen wahrscheinlich höhere Einstellgebühren, da sie nicht mit einem vergleichbaren Volumen wie Buy.com aufwarten können. Aber bedenkt man, das Käufer nach einem Einkauf bei Buy.com wieder auf die Plattform zurückkommen und dann an Auktionen teilnehmen, so hat es auch wieder was Gutes. Das hilft doch eBay-Verkäufern ebenso, den großen und den kleinen.“

Doch all das interessiert die Verkäufer-Gemeinschaft nicht, denn so Randy Smythe: „Die Verkäufer sind gezwungen in teureren Kategorien der Webseite zu listen, um annähernd ihre Verluste ausgleichen zu können.“