Scot Wingo zur Entwicklung von eBay nach den umfangreichen Änderungen

Scot Wingo von ChannelAdvisor hat sich erneut zu den Änderungen bei eBay geäussert und meint, dass die Q 1-Zahlen zeigen werden, dass sich die eBay-Änderungen gelohnt haben und funktionieren. Seit Mitte 2004 verlangsamten sich die Steigerungsraten bei den Artikeleinstellung, Jahresumsatz und der Anzahl der aktiven Käufer schmerzlich.

Wingo schreibt, „nur derjenige der hinter dem Mond lebt“, hat die Aufruhr um eBay und die Neuankündigungen Ende Januar in den letzten Wochen nicht mitbekommen: Galerie wurde kostenlos, und die neuen Gebühren kamen ins Spiel.
03. März, Einführung von „Best Match„, Suchabfolge wird dahin gehend geändert, dass die beliebtesten Artikel zuerst erscheinen. Die Ergebnisse waren sehr tief greifend, messbar und – erfolgreich, so Wingo!

Wingo erklärt, dass er sich schon darüber im Klaren ist, sich durch seine Aussagen den Zorn mancher eBay-User zu- zuziehen, aber der so viel zitierte Boykott führte nicht zur Reduzierung der Artikeleinstellungen oder zur Verminderung der Käuferaktivitäten. Ab dem 20. Februar verzeichneten die Umsätze einen kleinen Anstieg – vor allem in der Media-Kategorie – dort gab es eine Erhöhung, die zwischen 2-5% lag. Daraufhin erhöhten die Medien- und Fest-Preis-Verkäufer ihre Artikeleinstellungen, was zu vermehrten Verkäufen führte, dann wieder zu gesteigerten Einstellungen, und dieser Kreislauf hält immer noch an. Nach der „Best Match“ -Einführung gab einen kategorienübergreifenden Auftrieb bei den Umsätzen, der zwischen 10 und 20% lag. Es scheint also doch wieder aufwärts zu gehen!

ChannelAdvisor versucht, seinen Kunden valide Echt-Zeit-Daten oder andere aktuelle Statistiken über ihre Absätze bei eBay anzubieten, so dass sie schnellstmöglich auf Änderungen reagieren können und dadurch mit ihren Verkäufen möglichst erfolgreich sind. Wenn also die eBay-Verkäufer ihre Hausaufgaben machen, werden sie laut Wingo auch schnell merken, wann und wie sie ihre Listungen angleichen müssen.

Auch die so heftig kritisierten DSRs (detaillierten Verkäuferbewertungen) sind in den Augen Wingos eine gut funktionierende Sache. Auch wenn die Versandkosten-DSRs immer noch eine heikle Angelegenheit sind und die niedrigsten Bewertungen einbringen, so sieht man doch, dass sich die Händler damit auseinandersetzen. Denn wenn sie sehen, dass sie dadurch unter Umständen einen Umsatzverlust einfahren, denken sie über Alternativen nach, die mitunter günstigere Versandkosten mit sich ziehen und damit auch höhere DSRs.

Scot Wingo: „Zum ersten Mal seit Jahren sehe ich Dank der Neuerungen wieder Licht am Ende des dunklen eBay-Tunnels und es bleiben noch einige spannende Fragen offen“.
Wird es weiter aufwärts gehen und wird eBay vielleicht die Einstellgebühren verringern und die Verkaufsprovisionen bei eBay-Shops ändern? Außerdem sind die endgültigen Feedback-Neuerungen noch nicht in Aktion, so dass es durchaus spannend wird in der nächsten Zeit. Richtig interessant werden auch die letztendlichen Q1-Zahlen werden, vor allem im Hinblick auf den Jahresvergleich 2007/2008.

eBay wird die neuen Zahlen für das erste Quartal voraussichtlich Mitte April bekanntgeben, so dass man erst dann wirklich die Änderungen und deren Auswirkungen beurteilen kann. Schaut man sich momentan die aktuellen Auktionszahlen an, dann sieht man das die amerikanischen Artikel-Einstellungen bei fast 14 Millionen liegen – ohne vorausgegangene signifikante Werbeaktionen.